Bundesweit erstes „kultursensibles Hospiz“ eröffnet

Blankenfelde-Mahlow – In Brandenburg gibt es das bundesweit erste „kultursensible Hospiz“ für todkranke Menschen. Die Einrichtung habe „Pilotcharakter für die Versorgung von Migranten“, stehe aber allen Menschen offen, „egal, wo sie ihre kulturellen und religiösen Wurzeln haben“, sagte Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner (Linke) gestern bei der Eröffnung in Blankenfelde-Mahlow.
In dem Hospiz können zwölf Patienten versorgt werden, sechs Anmeldungen gibt es bereits. Zusätzlich bietet die Einrichtung Möglichkeiten zur Unterbringung von Angehörigen. Träger ist der Pflegedienst Deta-Med, der einen Schwerpunkt in kulturspezifischer Pflege hat. Als Partner unterstützt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände das Vorhaben. Der Bau kostete nach Angaben von Deta-Med-Geschäftführerin Nare Yesilyurt mehr als zwei Millionen Euro.
„Wir haben Respekt vor allen Religionen der Welt, wichtig ist uns aber, dass religiöse Rituale nicht in den Gemeinschaftsräumen stattfinden“, erklärte Yesilyurt weiter. Damit sich alle Patienten beim Betreten des Hospizes „sofort wohlfühlen“, sei deshalb auch bei der Gestaltung der öffentlichen Räume bewusst auf religiöse Symbole verzichtet worden. In den persönlichen Räumen könne dagegen gerne etwa ein Buddha aufgestellt oder ein Kreuz aufgehängt werden.
Die Mitarbeitenden sprechen außer Deutsch teilweise auch Türkisch, Arabisch, Englisch und Französisch, um so auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingehen zu können. Neben palliativer Pflege und Schmerztherapie erhalten die Patienten auf Wunsch auch spirituellen Beistand.
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