Caritas-Ärzte wollen nicht auf Geld warten
Berlin – Ärzte an kommunalen Krankenhäusern erhalten rückwirkend seit dem 1. September 2016 2,3 Prozent mehr Gehalt. Die Caritas hat in den Regionen Baden-Württemberg, Mitte und Nordrhein-Westfalen diese Anpassung bereits zum 1. September 2016 übernommen. In der Regionalkommission Nord soll die Erhöhung jedoch erst zum 1. Mai 2017 übernommen werden. Der Marburger Bund (MB) in Bremen und Niedersachsen reagiert darauf nun mit einer Unterschriftenaktion.
Wenn es nach den Dienstgebern im Caritasbereich Bremen und Niedersachsen geht, sollen die dort angestellten Ärzte acht Monate auf die Anpassung ihrer Gehälter warten. Für die Betroffenen bedeutet dem MB zufolge, dass ihnen in diesem Zeitraum Beträge zwischen 770 und 1.600 Euro vorenthalten werden.
Eine Ärztin am Beginn ihres Berufslebens verdient in einem Krankenhaus der Caritas in Bremen oder Niedersachsen derzeit 4.189,71 Euro, an der benachbarten kommunalen Klinik hingegen 4.286,07 Euro brutto monatlich. Ein Facharzt im elften Jahr erhält derzeit bei der Caritas 6.869,76 Euro, beim benachbarten kommunalen Träger 7.027,76 Euro brutto.
„Es gibt keinen Grund dafür, die Kolleginnen und Kollegen auf Ihre Gehaltsanpassung warten zu lassen. Die notwendigen Mittel waren in den Budgetplanungen für 2016 längst berücksichtigt. Die Dienstgeber müssen also kein zusätzliches Geld in die Bilanzen einstellen“, machte Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des MB Niedersachsen, deutlich.
Die betroffenen Ärzte fordern die Übernahme der Gehaltsanpassung rückwirkend zum 1. September 2016 in einer Unterschriftenaktion des MB. Bei der Verhandlung der zuständigen Regionalkommission Nord am 26. Januar 2017 in Osnabrück soll der Protest damit gegenüber den Dienstgebern deutlich gemacht werden.
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