Caritas sieht ambulante Pflege durch Energiepreise gefährdet
Osnabrück – Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa warnt vor den Folgen hoher Energiepreise für die ambulante Pflege. Stiegen die Spritpreise weiter an, sei die Versorgung im ländlichen Raum „ernsthaft gefährdet“, sagte Welskop-Deffaa der Verlagsgruppe Bistumspresse gestern.
Schon jetzt würden private Pflegeanbieter unlukrative Touren mit langen Strecken über die Dörfer nicht mehr annehmen. Die Versorgung hänge an den gemeinnützigen Diensten, die stellenweise draufzahlten.
Kritik übte Welskop-Deffa an der Bundesregierung. Die in Aussicht gestellten zinsgünstigen Kredite „helfen uns kein bisschen“, sagte sie. Denn auch diese müssten irgendwann zurückgezahlt werden.
Zudem habe der Bund „etliche Maßnahmen“ wie etwa den Einmalbonus zum Kindergeld, den Heizkostenzuschuss für Wohngeldbeziehende und die Energiepauschale „wild zusammengewürfelt“. Für viele Menschen seien die Maßnahmen verwirrend.
Fraglich sei auch, ob die befristeten Zuschüsse einkommensschwache Menschen ausreichend unterstützen. „Eine Konzentration auf weniger Maßnahmen, die dann aber langfristiger angelegt sind, wäre sinnvoller gewesen“, so die Präsidentin des katholischen Sozialverbands.
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