Hochschulen

Charité-Nachwuchs­gruppe forscht zur Rolle der Magen-Darm-Flora bei Krankheiten im Verdauungstrakt

  • Montag, 9. September 2019
Querschnitt eines entzündeten Dickdarms (Mausmodell): Die Zellkerne sind blau, die Zellmembranen weiß eingefärbt. Rot markiert sind die Bakterien, die das gesamte Mikrobiom darstellen. Der Pfeil zeigt auf die Bakterien, die in die Krypten – die Vertiefungen der Darmschleimhaut – gelangt sind. In gesundem Zustand ist dieser Bereich vor Bakterien geschützt. /Sigal, Charité
Querschnitt eines entzündeten Dickdarms (Mausmodell): Die Zellkerne sind blau, die Zellmembranen weiß eingefärbt. Rot markiert sind die Bakterien, die das gesamte Mikrobiom darstellen. Der Pfeil zeigt auf die Bakterien, die in die Krypten – die Vertiefungen der Darmschleimhaut – gelangt sind. In gesundem Zustand ist dieser Bereich vor Bakterien geschützt. /Sigal, Charité

Berlin – Die Rolle des Darm-Mikrobioms bei verschiedenen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes untersucht eine neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin um Michael Sigal von der Medizinischen Klinik mit Schwer­punkt Hepatologie und Gastroenterologie am Campus Charité Mitte.

Insbesondere soll es dabei um die Frage gehen, warum die Magen-Darm-Flora bei eini­gen Menschen offenbar zu Erkrankungen führt oder zu diesen beiträgt, bei anderen hin­ge­gen nicht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben für sechs Jahre mit rund 1,6 Millionen Euro.

„Wir werden die Interaktionen zwischen Stammzellen und spezifischen Bakterien, die den Magen-Darm-Trakt chronisch besiedeln und ein krankmachendes Potenzial haben, be­leuch­ten. So untersuchen wir beispielsweise Bakterien des Dickdarms, die in Verbindung mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und bösartigen Krebserkrankungen stehen“, umreißt Sigal zentrale Inhalte seines Projektes.

Methodisch setzt die Gruppe auf die Analyse von Patientenproben und von Zell- und Stamm­zellkulturen sowie auf experimentelle Tiermodelle. Eine zentrale Rolle soll außer­dem die Visualisierung der Bakterien im Gewebe mittels hochauflösender Mikroskope spielen.

„Mit unseren Arbeiten möchten wir zeigen, unter welchen Bedingungen einige unserer Darm-Bewohner Schäden anrichten. So können wir Strategien entwickeln, um Beschwer­den zu verhindern und die Darmgesundheit wiederherzustellen“, so Sigal.

hil

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