Charité-Nachwuchsgruppe forscht zur Rolle der Magen-Darm-Flora bei Krankheiten im Verdauungstrakt

Berlin – Die Rolle des Darm-Mikrobioms bei verschiedenen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes untersucht eine neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin um Michael Sigal von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie am Campus Charité Mitte.
Insbesondere soll es dabei um die Frage gehen, warum die Magen-Darm-Flora bei einigen Menschen offenbar zu Erkrankungen führt oder zu diesen beiträgt, bei anderen hingegen nicht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben für sechs Jahre mit rund 1,6 Millionen Euro.
„Wir werden die Interaktionen zwischen Stammzellen und spezifischen Bakterien, die den Magen-Darm-Trakt chronisch besiedeln und ein krankmachendes Potenzial haben, beleuchten. So untersuchen wir beispielsweise Bakterien des Dickdarms, die in Verbindung mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und bösartigen Krebserkrankungen stehen“, umreißt Sigal zentrale Inhalte seines Projektes.
Methodisch setzt die Gruppe auf die Analyse von Patientenproben und von Zell- und Stammzellkulturen sowie auf experimentelle Tiermodelle. Eine zentrale Rolle soll außerdem die Visualisierung der Bakterien im Gewebe mittels hochauflösender Mikroskope spielen.
„Mit unseren Arbeiten möchten wir zeigen, unter welchen Bedingungen einige unserer Darm-Bewohner Schäden anrichten. So können wir Strategien entwickeln, um Beschwerden zu verhindern und die Darmgesundheit wiederherzustellen“, so Sigal.
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