Charité startet Testung tausender Mitarbeiter auf SARS-CoV-2

Berlin – Das Berliner Universitätsklinikum Charité hat mit systematischen Untersuchungen des Personals auf das neue Coronavirus SARS-CoV-2 begonnen. „Ziel ist, auch unbemerkte, symptomarme Infektionen in der Mitarbeiterschaft zu identifizieren sowie zusätzlich das Personal zu erkennen, das bereits einen Immunschutz aufgebaut hat und deshalb für eine Infektion unempfindlich ist“, teilte eine Kliniksprecherin auf Anfrage mit.
Schritt für Schritt würden alle Beschäftigten getestet, die unmittelbar mit der Versorgung der Patienten zu tun haben. Es dürfte um mehrere Tausend Ärzte und Pflegekräfte gehen.
Das „Großprojekt“ Querschnittsuntersuchung sei angelaufen und werde einige Zeit dauern, hieß es heute von der Charité. Die Tests bestünden aus einem Nasen- und Rachenabstrich sowie einer freiwilligen Blutprobe. Dieses werde auf mögliche Antikörper gegen das Virus untersucht, erläuterte die Sprecherin.
Bei positiven Tests richte man sich nach einer Handreichung des Krisenstabs der Gesundheitsverwaltung: „Danach arbeiten Mitarbeiter mit Symptomen und positiv getestetes medizinisches Personal grundsätzlich nicht.“ Infizierte Mitarbeiter würden dem Gesundheitsamt gemeldet, das über die Beendigung der Quarantäne entscheide.
Charité-Vorstand Ulrich Frei hatte den Start der Tests in dieser Woche am Freitag angekündigt, aber keine Zahlen zu bisherigen Infektionen beim Personal genannt. Bisher testete Europas größte Uniklinik nach eigenen Angaben Beschäftigte, bei denen ein konkreter Verdacht auf COVID-19 bestand.
Bundesweit sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von vergangener Woche mehr als 2.000 Infektionen bei medizinischen Mitarbeitern in Krankenhäusern und Arztpraxen nachgewiesen.
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