Politik

Chikungunya, Mpox und Influenza: G-BA beschließt Umsetzung der STIKO-Impfempfehlungen

  • Donnerstag, 4. September 2025
/Matthias Stolt, stock.adobe.com
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Berlin – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute die Umsetzung von drei Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beschlossen. Dazu zählen Anpassungen zu Impfstoffen gegen Influenza, Mpox und Chikungunya. Für einen Impfstoff gegen Chikungunya (Handelsname Ixchiq) hat die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA allerdings zurzeit die Zulassung pausiert.

Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Chikungunya für gesunde Personen nur bei Reisen in Gebiete mit aktuellem Ausbruchsgeschehen. Für Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf oder Chronifizierung gilt zudem eine Empfehlung bei Aufenthalten in Endemiegebieten.

Dafür stehen der Totimpfstoff Vimkunya sowie der abgeschwächte Lebendimpfstoff Ixchiq zur Verfügung. Der STIKO zufolge sollen Personen ab 60 Jahren sowie besondere Personengruppen, wie Schwangere, Stillende oder Menschen mit Immundefizienz, nur den Totimpfstoff erhalten. Der attenuierte Lebendimpfstoff könne bei Menschen im Alter zwischen 12 und 59 Jahren und der Totimpfstoff bei Menschen ab 12 Jahren eingesetzt werden.

Zum Impfstoff Ixchiq der Firma Valneva gibt es allerdings zurzeit Diskussionen um die Sicherheit bei Älteren. Aufgrund von Meldungen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen hatte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) den Impfstoff für Menschen ab 65 Jahren einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Das Ergebnis berichtete die Behörde im Juli: Bei älteren Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko überwiege der Nutzen die Risiken.

Anders sieht das die US-amerikanische Arzneimittelbehörde. Nach einer zwischenzeitlichen Zulassungseinschränkung für Personen ab 60 Jahren, hat die FDA die Zulassung Ende August komplett pausiert.

„Die Entscheidung basiert auf ernsthaften Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem Impfstoff, der bei den Geimpften offenbar eine Chikungunya-ähnliche Erkrankung verursacht“, erklärte die Behörde in einer Mitteilung. Demnach habe es zudem einen Todesfall aufgrund einer direkt auf den Impfstoff zurückzuführenden Enzephalitis gegeben.

Neben der Umsetzung zur Chikungunya-Impfung hat der G-BA nun auch die Umsetzung weiterer STIKO-Empfehlungen beschlossen.

So sollen aufgrund des erhöhten Risikos durch H5Nx-Viren unter Vögeln und Säugetieren zusätzlich Personen gegen die saisonale Influenza geimpft werden, die privat oder arbeitsbedingt regelmäßig Kontakt mit betroffenen Tieren haben. Dazu zählen zum Beispiel Schweine, Geflügel, Wildvögel und Robben.

Bei der postexpositionellen Impfung gegen Mpox ist neu, dass nun auch Personen ab zwölf Jahren geimpft werden dürfen. Zusätzlich sind nicht mehr nur Männer, die Sex mit Männern haben, in die Empfehlung inkludiert. Die STIKO nennt zum Beispiel auch trans und nichtbinäre Personen bei den Gruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko.

mim

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