Cholera: Ärzte ohne Grenzen warnt vor Zunahme von Epidemien

Berlin – Nach dem Cholera-Ausbruch in Mosambik wegen des tropischen Wirbelsturms „Freddy“ warnt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen vor zunehmenden Extremwetterereignissen, die Krankheiten wie Cholera zur Folge haben könnten.
„Starke Regenfälle werden stärker und häufiger, was zu großen Überschwemmungen, Erdrutschen und fehlendem Trinkwasser führen kann. In vielen Regionen, die schon jetzt jährlich von Wirbelstürmen heimgesucht werden, werden Zyklone wie ,Freddy’ zur Regel werden“, warnte Elisa de Siquera, politische Referentin bei Ärzte ohne Grenzen und Expertin für das Thema Klimakrise im humanitären Kontext.
In Mosambik hat der Zyklon „Freddy“ etwa 1,2 Millionen Menschen betroffen, nach Angaben der Vereinten Nationen allein 750.000 in der Provinz Zambézia. Er zerstörte unter anderem die lokale Wasserinfrastruktur und 123 Gesundheitseinrichtungen.
Die lokalen Behörden hatten den Cholera-Ausbruch am 16. März erklärt, nachdem innerhalb von 24 Stunden rund 350 neue Fälle in Zambézia gemeldet wurden. Ärzte ohne Grenzen unterstützt die lokalen die Gesundheitseinrichtungen. Am 16. März gab es nur ein Cholera-Behandlungszentrum in der Provinz mit einer Kapazität von 17 Betten.
Innerhalb einer Woche erhöhte Ärzte ohne Grenzen die Kapazität des Zentrums auf 49 Betten und richtete ein neues mit 190 Betten ein. Außerdem bauten die Teams zwei kleinere Cholera-Behandlungseinheiten mit jeweils etwa 15 Betten auf.
Zudem wurden Medikamente und medizinische Ausrüstung gespendet, darunter 1.000 Dosen Antibiotika, 10.000 Liter Ringer-Laktat zur intravenösen Rehydrierung von Schwerstkranken und 80.000 Dosen orale Rehydrierungssalze. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen helfen auch dabei, die Bevölkerung über Präventions- und Reaktionsmaßnahmen zu informieren.
In der zweiten Märzhälfte meldete das Gesundheitsministerium rund 8.000 Cholerafälle in Zambézia und Dutzende Todesfälle in Folge einer Cholera-Infektion.
Cholera wird durch eine bakterielle Infektion des Darms verursacht. Die Übertragung erfolgt durch verunreinigte Lebensmittel und Wasser oder durch Kontakt mit Fäkalien oder Erbrochenem von infizierten Personen. Eine Infektion kann zu schwerem Durchfall und Erbrechen führen und innerhalb weniger Stunden tödlich enden, wenn sie nicht behandelt wird.
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