COPD: Pneumologen bemängeln fehlende Ursachenbekämpfung
Berlin – Für die Ursachenbekämpfung der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) stehen in Deutschland keine ausreichenden Möglichkeiten zur Verfügung. Diese Kritik erheben die Lungenfachärzte im neuen „Pneumologen-Barometer“ des Bundesverbands der Pneumologen und des Wissenschaftlichen Instituts für Versorgungsforschung in der Pneumologie der niedergelassenen Pneumologen in Deutschland (Winpneu).
Demnach ist die Tabakentwöhnung als ursächliche Behandlung mit so hohen Barrieren behaftet, dass nur eine Minderheit der Fachärzte darauf zurückgreift. Die Mehrzahl der 222 am Pneumologen-Barometer teilnehmenden Fachärzte sehen hier den größten Kontrast zwischen gewünschtem Einsatz und tatsächlichen Einsatzmöglichkeiten.
Ein Hoffnungsschimmer bietet den Pneumologen zufolge möglicherweise das Disease Management Programm COPD. Dies könnte ab 2018 die Tabakentwöhnung erstatten. Die Pneumologen sind sich einig, dass das Thema Rauchen als Hauptrisikofaktor für eine COPD genauso in den gesellschaftlichen Fokus gehört wie die dringende Optimierung der Therapiemöglichkeiten. Die Befragten konstatierten aber auch, dass die Verfügbarkeit von Medikamenten zur Behandlung der wichtigsten Erkrankungen, (COPD, Asthma, Gerüsterkrankungen) zufriedenstellend sei.
Das „Pneumologen-Barometer“ zeigt zudem, dass die Lungenfachärzte – trotz wichtiger Optimierungsfragen bei der COPD – in positiver Verfassung sind. Die Mehrzahl der teilnehmenden Ärzte unterstrich die große Zufriedenheit mit der Wahl des Berufs und würde diese Entscheidung wieder treffen.
27.008 Menschen sind 2014 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge an den Folgen der COPD gestorben. Eine Verbesserung hat sich nach Einschätzung der Pneumologen noch nicht ergeben.
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