Corona: Bayern-Star Kimmich kündigt Impfwende an

München – Fußballnationalspieler und Bayern-Star Joshua Kimmich hat nach emotionalen Debatten und einer Coronainfektion seine Impfung gegen SARS-CoV-2 angekündigt. Laut ZDF bedauerte der 26-Jährige, sich nicht früher zu der Impfung entschlossen zu haben.
„Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen“, sagte der Mittelfeldchef des FC Bayern in einem gestern veröffentlichten Interview.
Ein „Ja“ von Kimmich und seine Impfwende könnten auch eine öffentliche Signalwirkung in der Impffrage zur Folge haben. Rund 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig geimpft.
Der 26 Jahre alte Kimmich hatte zuvor die Sorge vor angeblich möglichen Langzeitfolgen einer Impfung als Grund für sein Zögern genannt. Er stand daher wochenlang im Zentrum einer gesellschaftlichen Debatte um das Impfen. Viele Experten schließen langfristige Nebenwirkungen einer Coronaimpfung aus.
Die Entscheidung für die Impfung von Joshua Kimmich verdiene Respekt, twitterte der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. „Er war nie ein Querdenker und hat nur zu lange gezögert.“ Lauterbach schrieb weiter, dass es so leider vielen Menschen gehe. „Auf den Intensivstationen bereuen viele ihr Zögern. Die Zögernden müssen wir gezielter ansprechen“.
Die neue Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat den Entschluss von Kimmich zu einer Coronaimpfung ebenfalls gelobt. „Es ist eine gute Entscheidung“, schrieb die FDP-Politikerin gestern bei Twitter. „Als Fußballprofi und Nationalspieler ist er für viel Menschen Vorbild. Mehr Impfungen sind der Weg aus der Pandemie“, fügte Stark-Watzinger hinzu.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für immungesunde Personen, die eine Infektion durchgemacht haben, zunächst die Verabreichung einer Impfstoffdosis.In der Regel soll die Impfung sechs Monate nach der Erkrankung erfolgen, frühestens jedoch vier Wochen nach dem Ende der COVID-19-Symptome.
Insgesamt haben sich in den beiden Fußballprofiligen nach Angaben der Deutschen Fußball Liga deutlich mehr als 90 Prozent der Spieler impfen lassen.
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