Corona: Intensivmediziner warnen vor falscher Sicherheit

Berlin – Die Intensivmediziner in Deutschland haben davor gewarnt, sich angesichts der derzeit noch relativ niedrigen Coronapatientenzahlen in Krankenhäusern in falscher Sicherheit zu wiegen.
Im Moment seien zwar nur drei Prozent der Betten mit COVID-19-Patienten belegt, sagte der Präsident des Intensivmedizinerverbands (DIVI), Gernot Marx, den Funke-Zeitungen. Aber es sei auch wieder ein leichter Anstieg der Coronafälle auf den Intensivstationen zu beobachten.
Die Quote werde in den kommenden Wochen bei weiter steigenden Infektionszahlen vermutlich größer werden, sagte Marx voraus. Vor allem der vergleichsweise frühe Anstieg bei den stationären Behandlungen von COVID-19 bereite ihm Sorge.
„Im Vergleich zum letzten Jahr steigt die Kurve in den Kliniken jetzt bereits seit Anfang August wieder an. Das ist mindestens einen Monat früher“, sagte Marx. Dank der Impfungen sei aber davon auszugehen, dass steigende Inzidenzen nicht auch gleichermaßen zu einer stärkeren Belastung der Kliniken führe.
Laut dem DIVI-Zentralregister befanden sich bis gestern Nachmittag bundesweit 470 COVID-19-Patienten in klinischer Behandlung, 232 von ihnen wurden invasiv beatmet. Im vergangenen Frühjahr hatten dagegen zeitweise mehrere tausend Coronapatienten intensivmedizinisch behandelt werden müssen.
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