Corona: Lage in Deutschland stabilisiert, Anstieg in anderen Ländern

Berlin – In Deutschland gibt es derzeit keinen starken Anstieg bei den Fallzahlen – in anderen Ländern Europas sieht das anders aus. Der seit Mitte Juli beobachtete Zuwachs in den übermittelten Fallzahlen habe sich in der letzten Woche stabilisiert, hieß es im Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) von gestern Abend.
„Auch wenn die Fallzahlen wieder abnehmen, muss die Lage weiterhin sorgfältig beobachtet werden.“ Insbesondere gelte es zu verhindern, dass wie zu Beginn der Pandemie wieder vermehrt ältere und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen erkranken.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten innerhalb eines Tages 1.311 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2. Seit Beginn der Krise haben sich hierzulande mindestens 246.166 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert, wie das RKI heute auf seiner Homepage bekannt gab (Datenstand 3.9., 0.00 Uhr).
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronainfektion liegt bei 9.321. Das sind acht mehr als noch am Vortag. Bis heute Morgen hatten etwa 220.500 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Tschechien mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern verzeichnete hingegen einen Rekord an Neuinfektionen: Innerhalb von 24 Stunden kamen 650 erfasste Fälle hinzu. Das sind so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Die geschätzte Zahl der aktuell Infizierten überschritt erstmals die 7.000er-Marke. Auch in anderen europäischen Ländern wie Frankreich und Spanien werden gerade deutlich mehr Neuinfektionen erfasst.
Auch in der Türkei sind die Fallzahlen wieder gestiegen, derzeit gibt es nach offiziellen Zahlen täglich etwa 1.500 neue Fälle. Die türkische Ärztekammer schätzt die tatsächliche Zahl jedoch deutlich höher ein. Gesundheitsminister Fahrettin Koca sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, die Türkei sei auf dem zweiten Höhepunkt der ersten Welle angelangt.
In Israel wurden erstmals seit Beginn der Pandemie an einem Tag mehr als 3.000 Neuinfektionen erfasst. Den dritten Tag in Folge wurde damit ein Rekordwert verzeichnet. Erst vorgestern waren im Land mit Ende der Sommerferien die Schulen und Kindergärten unter Coronabeschränkungen wieder geöffnet worden. Eigentlich war es Ziel der Regierung gewesen, die Zahl der Neuinfektionen zuvor deutlich zu drücken.
Thailand bestätigte erstmals seit 100 Tagen einen offiziell erfassten lokalen Coronafall. Der Infizierte sei ein 37-jähriger Häftling, das Virus sei bei einer ärztlichen Untersuchung im Gefängnis nachgewiesen worden, hieß es von den Behörden in Bangkok. Es handle sich um die erste bemerkte lokal übertragene Neuinfektion seit Ende Mai.
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