Politik

Corona: Niedersachsens Gesundheits­ministerin sieht weitere Herausforderungen

  • Freitag, 4. März 2022
Daniela Behrens (SPD), Gesundheitsministerin von Niedersachsen/picture alliance, Moritz Frankenberg
Daniela Behrens (SPD), Gesundheitsministerin von Niedersachsen/picture alliance, Moritz Frankenberg

Hannover – Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hat ein Jahr nach ihrem Amtsantritt vor weiteren Herausforderungen in der Coronapandemie gewarnt. Man stehe „vor einem schwierigen Spagat“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Zum einen würden die meisten Einschränkungen jetzt Schritt für Schritt zurückgefahren. Das sei auch richtig, weil derzeit keine Überlastung des Gesundheitssystems drohe. „Gleichzeitig ist die Pandemie noch nicht vorbei und wir werden auch in den kommenden Wochen und Monaten immer noch wachsam bleiben müssen.“

Behrens erneuerte daher ihr Werben für eine allgemeine Impfpflicht und kündigte an, weiterhin in allen Kommunen des Landes Impfteams vorzuhalten. Bisher sind rund 78 Prozent der Niedersachsen mindestens einmal gegen Corona geimpft und knapp 62 Prozent geboostert.

Als Themen, denen sie in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit widmen wolle, nannte die Ministerin die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, verbesserte Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte, die Krankenhausstruktur und die Gleichstellung von Männern und Frauen.

Während der Pandemie hätten Frauen viel häufiger zurückgesteckt, etwa indem sie während der Lock­downs die Kinder betreut haben – „und was die Zahl der Frauen in Führungspositionen angeht, können wir in Niedersachsen sicher noch ein Stück besser werden“, sagte Behrens.

Die 53-Jährige war am 5. März 2021 als Gesundheits- und Sozialministerin vereidigt worden, nachdem ihre Vorgängerin Carola Reimann sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte.

Auch aus der Opposition bekommt Behrens Lob dafür, dass sie sich unter schwierigen Pandemiebedin­gungen schnell in die neue Rolle eingefunden und neue Impulse bei der Impfkampagne gesetzt habe, wie die Grünen-Gesundheitspolitikerin Meta Janssen-Kucz sagte.

Insgesamt sei die Coronapolitik der Landesregierung jedoch nach wie vor „kurzsichtig und halbherzig“. Außerdem sei der Investitionsbedarf der Krankenhäuser im Land milliardenschwer, und viele Pflegekräfte arbeiteten am Rande der Erschöpfung, kritisierte Janssen-Kucz.

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Susanne Schütz kritisierte, es sei nicht gelungen, im Zuge der Corona­impf­kampagne „genau zu analysieren, wer sich aus welchen Gründen nicht impfen lässt und diese Personengruppen dann auch ganz gezielt anzusprechen“. Außerdem sei die Vernetzung der Gesund­heitsämter unter Behrens bisher keinen Schritt weitergekommen.

dpa

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