Corona: Starke Belastung in Sachsens Heimen

Dresden – Im Vergleich zu anderen Bundesländern waren Pflegekräfte in Sachsen während der Coronapandemie überdurchschnittlich stark belastet. Das zeigt der in Dresden vorgestellte Pflegereport der Barmer.
Die hohe Teilzeitquote, der geringe Anteil an Fachkräften sowie die niedrige Impfquote bei gleichzeitig hohen Sterberaten hätten sich demnach in verschiedener Weise auf die Mitarbeitenden in Pflegeheimen des Freistaats ausgewirkt.
Viele Bewohner von Heimen hatten sich dem Report zufolge während der zweiten Infektionswelle mit dem Virus infiziert. Vor allem Pflegebedürftige mit hohen Pflegegraden seien den Angaben nach anschließend an der Coronainfektion gestorben.
Es bestehe keinen Zweifel daran, dass unter anderem Impfungen dazu beigetragen hätten, die Situation in den Heimen sicherer zu machen, sagte der Geschäftsführer der Barmer in Sachsen, Fabian Magerl.
Die Quote der Geimpften unter den Beschäftigten in den ambulanten, teilstationären und vollstationären Pflegeeinrichtungen sei jedoch vergleichsweise niedrig gewesen. Gleichzeitig sei davon auszugehen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Impfquote und der Sterbequote gebe, so Magerl.
Insgesamt war die Zahl der Pflegebedürftigen in Sachsen seit 2018 kontinuierlich gestiegen, erklärte die Krankenkasse.
Während der Pandemie seien jedoch zeitweise so viele Heimbewohner verstorben, dass die Einrichtungen zusätzlich vor dem Problem gestanden hätten, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu wahren.
Auch die Pflegekassen verzeichneten demnach nach dem Ausbruch der Pandemie deutliche Mehrausgaben, hieß es.
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