Politik

Corona: Thüringens CDU-Fraktionschef für Impfanreiz über Kranken­kassenbeiträge

  • Mittwoch, 4. August 2021
Mario Voigt, Fraktionsvorsitzender der CDU in Thüringen. /picture alliance, Bodo Schackow
Mario Voigt, Fraktionsvorsitzender der CDU in Thüringen. /picture alliance, Bodo Schackow

Erfurt – Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt will Impfmuffel über einen Abschlag bei den Kran­kenkassenbeiträgen zum Impfen bewegen. Dass möglichst viele Menschen geimpft seien, sei entschei­dend für die Entwicklung der Infektionszahlen, sagte Voigt.

Er schlage daher eine Art „Impfsoli“ vor. „Wer sich impfen lässt, erhält einen Rabatt auf seinen Kranken­ver­sicherungsbeitrag“, laute sein Vorschlag. Voigt plädierte dafür, den Krankenkassenbeitragssatz für Ge­impfte um 0,1 bis 0,3 Prozentpunkte zu senken.

Das käme allen Geimpften zugute, nicht nur den Menschen, die sich jetzt erst für eine Impfung entschie­den. „Damit kann es kein frühzeitig Geimpfter als ungerecht empfinden, wenn jetzt die Impf­trödler mit Gratifikationen gelockt werden“, sagte Voigt. „Wir wollen die Impfwilligen belohnen, nicht die Skeptiker bestrafen.“

Für Privatversicherte hält er bei Vorlage eines Impfnachweises einen Privatkassenzuschuss von 150 Euro für denkbar. Versicherte – ob privat oder gesetzlich –, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht imp­fen lassen könnten oder genesen seien, sollten ebenfalls einen Rabatt erhalten.

Wer sich für eine Impfung entscheide, schütze nicht nur sich und seine Mitmenschen, er helfe auch dem Gesundheitssystem und verringere die Kosten, die den öffentlichen Haushalten durch die Pandemie ent­stehen, begründete Voigt seinen Vorschlag, dessen Umsetzung auf zwei Jahre befristet werden könnte.

Nach vorläufigen Berechnungen würden eine Senkung des Krankenkassenbeitrags um 0,3 Prozentpunkte und ein Zuschuss von 150 Euro für geimpfte Privatversicherte etwa 5,3 Milliarden Euro kosten.

Bei einem Beitragsabschlag von 0,2 Prozentpunkten und 100 Euro Zuschuss seien es rund 3,5 Milliarden Euro. Die Ersparnis pro Versichertem könnte nach den Beispielrechnungen der Thüringer CDU-Fraktion zwischen 143 und 72 Euro liegen.

dpa

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