Coronaimpfnachweis bei Einreise in Brasilien verlangt

Brasília – Brasilien hat damit begonnen, bei der Einreise das Vorlegen eines Coronaimpfnachweises zu verlangen. Die Behörde für Gesundheitsüberwachung Anvisa habe gestern insbesondere an Flughäfen zur sofortigen Umsetzung eines entsprechenden Urteils des Bundesgerichts informiert, erklärte die Behörde.
Der Oberste Gerichtshof hatte am vergangenen Samstag grünes Licht für die Maßnahme gegeben. Anvisa hatte diesen Schritt angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 empfohlen.
In Brasilien wurden bislang mindestens acht Omikron-Fälle bestätigt. Die Regierung des rechtsnationalen Staatschefs Jair Bolsonaro lehnte jedoch ab und kündigte stattdessen eine fünftägige Zwangsquarantäne für ungeimpfte Reisende an.
Der Richter Luis Barroso am Obersten Gerichtshof entschied nun, dass nur „Reisende, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft sind“, unter Quarantäne gestellt werden dürfen. Dies gelte auch für Reisende aus Ländern ohne breit angelegte Coronaimpfkampagne. Bolsonaro bezeichnete den Richter daraufhin als „Dummkopf“.
Die Entscheidung muss noch von weiteren neuen Obersten Richtern bestätigt weren. Anvisa teilte dennoch mit, dass die Maßnahme bereits in Kraft sei.
Brasilien hat seit Beginn der Pandemie mehr als 616.000 Coronatote verzeichnet und steht damit in absoluten Zahlen weltweit auf Rang zwei hinter den USA. Rund 65 Prozent der Bevölkerung sind geimpft.
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