Coronakrise bringt Aufschwung bei Videosprechstunden

Berlin – Die Coronapandemie hat dem Bereich Digital Health einen starken Schub verliehen. Insbesondere die Akzeptanz der Patienten für Videosprechstunden stieg laut einer heute vorgelegten Umfrage des Digitalverbands Bitkom in den vergangenen Monaten deutlich.
Dieser Schwung „nach 20 Jahren gesundheitspolitischer Lethargie“ müsse nun auch in die Zeit nach Corona weitergetragen werden, betonte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder heute.
In den vergangenen Wochen habe sich viel getan: So hat laut den Umfrageergebnissen aktuell jeder Achte (13 Prozent) bereits eine Videosprechstunde mit einem Arzt oder Therapeuten wahrgenommen.
Im Vergleich zum Frühjahr des Vorjahres hat sich der Wert nahezu verdreifacht. Der Online-Arztbesuch wurde von den Teilnehmern grundsätzlich positiv erlebt: 87 Prozent beurteilten ihre Erfahrung als gut oder sehr gut.
Zudem kann sich auch von jenen, die bislang noch keine Videosprechstunde wahrgenommen haben, fast jeder Zweite (45 Prozent) vorstellen, künftig auch online zum Arzt zu gehen. Der rasche Zuwachs zeige, so Rohleder, wie groß Offenheit und Bedarf in Deutschland sind. Andere Länder seien beim Ausbau digitaler Gesundheitsangebote sehr viel fortschrittlicher.
„Während der Coronakrise hat sich gezeigt, wie leicht sich bürokratische Vorgaben abbauen lassen“, sagte Rohleder. Diese Lerneffekte müssten in die Zeit nach Corona überführt werden.
„Irrationale und sachlich nicht begründbare“ Einschränkungen und Formalitäten sollten angesichts des offensichtlich erfolgreichen Einsatzes in der Praxis nicht wieder Einzug halten.
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