Coronakrise: Hamburg und Berlin setzen auf zusätzliche Versorgungsangebote

Berlin/Hamburg – Berlin und Hamburg setzen im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie auf spezielle „Infektpraxen“. Diese sollen vorhandene Versorgungsstrukturen ergänzen und zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten von Patienten mit Erkältungs- und Atemwegsbeschwerden sowie Coronaverdacht schaffen. Das Angebot richtet sich dabei vor allem an Patienten, die keinen Hausarzt haben oder deren Hausarzt die Behandlung infektiöser Patienten ablehnt.
„Wir werden in einem ersten Schritt zehn solcher Infektpraxen in allen Hamburger Bezirken anbieten“, sagte Walter Plassmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH). Mit dem Konzept, das in Abstimmung mit der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) entstand, setzt Hamburg seinen Weg, die Behandlung infektiöser Patienten und nicht-infektiöser Patienten zu trennen, weiter fort.
KVH-Chef Plassmann sieht die Hansestadt damit gut aufgestellt, um in Zeiten der Lockerung auch höhere Infektionszahlen zu bewältigen. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin will im Berliner Stadtgebiet insgesamt 19 sogenannter COVID-19-Praxen eröffnen.
Darüber hinaus will die Hauptstadt aber auch das Versorgungsangebot für COVID-19-Patienten in Quarantäne durch ein ärztlich überwachtes Monitoring verbessern. COVID-Care zielt darauf ab, Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung per Telefon engmaschig medizinisch zu betreuen, um so bei einer Verstärkung von Symptomen schnell reagieren zu können.
Das Konzept sieht vor, dass Hausärzte ihre betroffenen Patienten mehrmals täglich kontaktieren und im Bedarfsfall einen COVID-Care-Arzt für einen Hausbesuch beauftragen.
COVID-Care-Ärzte sind niedergelassene Haus- und Fachärzte, die den Patienten zuhause untersuchen. Dem COVID-Care-Arzt wird ein Fahrer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der KV Berlin zur Verfügung gestellt. Das Angebot wird ab morgen im Bezirk Reinickendorf getestet.
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