Ausland

Coronalockerungen in Dänemark: Einzelhandel darf wieder öffnen

  • Montag, 1. März 2021
Ein Schild weist Passanten in der Fußgängerzone von Kopenhagen darauf hin, Abstand zueinander zu halten./ picture alliance, Steffen Trumpf
Ein Schild weist Passanten in der Fußgängerzone von Kopenhagen darauf hin, Abstand zueinander zu halten./ picture alliance, Steffen Trumpf

Kopenhagen – In Dänemark darf der Großteil der Einzelhändler von heute an wieder Kunden in seinen Geschäften begrüßen. Nach mehr als zwei Monaten der coronabedingten Schließung dürfen Läden mit einer Fläche von weniger als 5.000 Quadratmetern wieder öffnen, sofern sie nicht in einem Einkaufs­zent­rum liegen – die bleiben vorerst geschlossen. Auch größere Läden wie Möbelhäuser dürfen ihre Tü­ren wieder öffnen, allerdings streng begrenzt: Kunden müssen hier vorab eine Zeit gebucht haben, um in diesen Geschäften einkaufen zu können.

Auch Kultureinrichtungen unter freiem Himmel – also zum Beispiel Zoos, Freizeitparks und Freilichtmu­seen – dürfen nun wieder Besucher empfangen, wenn die Gäste einen maximal 72 Stunden alten Coro­na­test vorweisen können. Die Versammlungsbeschränkung wird für draußen stattfindende und organi­sierte Sport- und Vereinsaktivitäten von fünf auf maximal 25 Teilnehmer angehoben.

Die bislang einzige Lockerung der dänischen Lockdownmaßnahmen war im Februar gewesen, dass die Kinder bis zur vierten Klasse in ihre Schulen zurückkehren konnten. In Nord- und Westjütland dürfen nun auch die Abschlussklassen teils zurück, auf der Ostsee-Insel Bornholm sogar alle Schüler.

Auch Friseure und andere Dienstleister dürfen auf Bornholm wieder öffnen – für sie gelten aber ebenso wie für die Schulen bestimmte Testanforderungen. Für die Lockerungen erhöht Dänemark seine ohnehin guten Testkapazitäten, um maximal 400.000 PCR- oder Coronaschnelltests pro Tag machen zu können.

Die Neuinfektionszahlen in Dänemark sind seit Mitte Dezember stark gesunken. Die Regierung in Kopen­hagen hat sich deshalb gemeinsam mit ihren Unterstützerparteien im Parlament entschlossen, einige der strikten Lockdownmaßnahmen zu lockern – trotz der Sorge vor der um sich greifenden britischen Variante des Coronavirus, die in Dänemark mittlerweile die dominierende ist.

Andere Maßnahmen bleiben dagegen bis einschließlich Ostern bestehen – darunter auch die strengen Einreisebeschränkungen. Durch diese sind die dänischen Grenzen für Menschen aus dem Ausland so gut wie dicht, weshalb es unter anderem für Touristen aus Deutschland schwer werden dürfte mit dem dies­jährigen Osterurlaub in Dänemark. Darüber hinaus sind Restaurants, Cafés und Kneipen, aber auch Fit­nessstudios und weitere Einrichtungen seit Ende 2020 in Dänemark geschlossen.

Wie der langfristige Weg aus den Coronamaßnahmen aussehen soll, will Regierungschefin Mette Frede­riksen ab heute mit den Spitzen der weiteren Parlamentsparteien besprechen. Sie hofft darauf, dass sie dann auch die Opposition mit ins Boot holen kann – zur jetzigen Lockerung hatten ihre Sozialdemokra­ten lediglich mit ihren linksgerichteten Unterstützerparteien eine Einigung erzielt.

In die andere Richtung geht es derweil beim dänischen Nachbarn Schweden: Wegen einer weiterhin ho­hen Infektionsausbreitung müssen dort Restaurants, Bars und andere Lokale ab Montag schon um 20.30 Uhr schließen. Wettkampfveranstaltungen mit Ausnahme des Spitzensports werden vorübergehend un­ter­sagt.

Schweden war in der Coronakrise einen vielbeachteten Sonderweg mit weniger strikten Beschränkungen des öffentlichen Lebens gegangen. Nun werden nach und nach strengere Maßnahmen eingeführt – bis­lang sind diese aber im Vergleich zu Deutschland weiterhin recht freizügig.

dpa

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