Dänemark einigt sich auf Plan zur Abkehr von Coronamaßnahmen

Kopenhagen – Während Deutschland den Lockdown verlängert, hat Dänemark sich auf einen langfristigen Plan zur Abkehr von den geltenden Coronamaßnahmen verständigt.
Die Vereinbarung zwischen der sozialdemokratischen Regierung und fast allen weiteren dänischen Parlamentsparteien sieht das Ziel vor, dass die Beschränkungen des öffentlichen Lebens mit wenigen Ausnahmen komplett aufgehoben werden, sobald alle Risikogruppen und alle Menschen über 50, die dies wünschen, ihre erste Impfung gegen COVID-19 erhalten haben.
Für gewisse Bereiche sollen voraussichtlich aber Einschränkungen bestehen bleiben, etwa für Großveranstaltungen und das Nachtleben. Wie aus der am späten gestrigen Abend veröffentlichten Rahmenvereinbarung hervorgeht, dürfen Friseure und vergleichbare Dienstleister ab dem 6. April – also nach Ostern – landesweit wieder öffnen.
Auch in den Schulen gibt es dann weitere Lockerungen: Nachdem die Schüler bis zur vierten Klasse bereits seit längerem zurück im Klassenzimmer sind, dürfen nun unter anderem auch die fünften bis achten Jahrgangsstufen zur Hälfte – das bedeutet jede zweite Woche – zum Präsenzunterricht zurückkehren.
Andere Coronamaßnahmen werden vorläufig bis zum 20.April verlängert. Bei vielen weiteren Öffnungsschritten soll ein derzeit entwickelter Coronapass mit Impf- und Testdaten eine zentrale Rolle spielen. Nach einem Höchststand Mitte Dezember sind die Neuinfektionszahlen in Dänemark deutlich gesunken.
Zuletzt lagen sie bei den Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC auf die Bevölkerung heruntergerechnet in etwa auf dem Niveau von Deutschland, die Zahl der mit COVID-19 in Verbindung stehenden Todesfälle ist dagegen bei den Dänen so niedrig wie fast nirgendwo sonst in Europa.
Auch die bisherigen Lockerungen der Coronamaßnahmen haben die dänischen Zahlen bislang nicht wieder stark in die Höhe schnellen lassen.
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