Ausland

Covax beklagt Benachteiligung armer Länder bei Coronaimpfstoffen

  • Donnerstag, 9. September 2021
/Mike Mareen, stock.adobe.com
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Genf – Ein Jahr nach dem Start der globalen Impfinitiative Covax haben beteiligte Organisationen eine fortdauernde Benachteiligung armer Länder beklagt. Die weltweite Lage beim Zugang zu Coronaimpf­stoffen sei „inakzeptabel“, betonten die Weltgesundheitsorganisation WHO, das UN-Kinderhilfswerk Unicef sowie die öffentlich-privaten Allianzen Gavi und CEPI gestern in einer gemeinsamen Erklärung.

Nur 20 Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen hätten bislang eine erste Impfung erhalten, verglichen mit 80 Prozent in reicheren Staaten. In den kritischen Monaten des Entstehens von Covax hätten wohlhabende Nationen einen großen Teil der global verfügbaren Coronaimpfstoffe aufge­kauft.

Heute werde die Bereitstellung von Impfdosen für die schutzbedürftigsten Personen weiterhin durch Ex­portverbote, bilaterale Verträge zwischen Herstellern und Regierungen, ausbleibende Produktionssteige­rung und verspätete Zulassungen behindert, so die Kritik.

Covax rechne damit, im laufenden Jahr Zugriff auf 1,425 Milliarden Impfdosen zu erhalten. Die 1,2 Milli­ar­den Dosen davon, die für die 92 besonders zu begünstigenden armen Staaten mit Ausnahme Indiens bestimmt seien, reichten dabei nur aus, um 20 Prozent der Bevölkerung oder 40 Prozent aller Erwachse­nen zu schützen. Die angestrebte Marke von zwei Milliarden Impfdosen werde voraussichtlich nun im ersten Quartal 2022 erreicht.

Der Mitteilung zufolge erhielt Covax bislang eine Finanzierung von mehr als zehn Milliarden US-Dollar (8,43 Milliarden Euro) und verbindliche Zusagen über bis zu 4,5 Milliarden Impfdosen. In sechs Monaten wurden laut den Angaben 240 Millionen Dosen in 139 Länder geliefert.

kna

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