Venezuela erhält Coronaimpfstoffe von Covax-Initiative

Caracas – Venezuela hat nach monatelangen Kontroversen eine erste Lieferung Coronaimpfstoffe von der internationalen Impfinitiative Covax erhalten. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (Paho) bestätigte gestern die Lieferung der fast 700.000 Impfdosen des chinesischen Herstellers Sinovac.
Insgesamt soll das Land zwölf Millionen Dosen via Covax erhalten. Zuvor hatte es Streitigkeiten um die Bezahlung der Lieferungen gegeben.
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hatte Sanktionen der USA für Verzögerungen bei der Zahlung der 120 Millionen Dollar (100 Millionen Euro) verantwortlich gemacht. Im Juli stellte Maduro der zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehörenden Paho sogar ein Ultimatum: „Entweder ihr schickt uns die Impfstoffe oder gebt uns das Geld zurück.“
Nach Angaben der Paho hat Venezuela bislang die Impfung von 3,2 Millionen Menschen mithilfe russischer und chinesischer Impfstoffe abgeschlossen. Das Land hat rund 30 Millionen Einwohner. Trotz seines Ölreichtums steckt Venezuela seit Jahren in einer tiefen Wirtschafts- und Versorgungskrise. Als Folge verließen rund fünf Millionen Venezolaner ihr Land.
Maduro und seinen Vertrauten wird vorgeworfen, sich an der Krise bereichert zu haben. Getern bestätigte der Verfassungsgerichtshof von Kap Verde, dass ein Maduro-Vertrauter in die USA ausgeliefert werden darf. Die USA werfen dem kolumbianischen Geschäftsmann Alex Saab Geldwäsche vor.
Er soll Maduro und seinen Verbündeten geholfen haben, aus Lebensmittelhilfen für die notleidende Bevölkerung Venezuelas hunderte Millionen Dollar Profite geschlagen und ins Ausland geschafft zu haben. Saab war bei der Zwischenlandung seines Flugzeugs in dem westafrikanischen Land festgenommen worden.
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