COVID-19: 4. Impfdosis verbessert Infektionsschutz in Pflegeeinrichtungen

Toronto – Eine 4. Impfdosis kann den Immunschutz gegen SARS-CoV-2 auch bei Pflegeheimbewohnern verbessern, wobei nach einer Test-negativen Fall-Kontroll-Studie im britischen Ärzteblatt (BMJ 2022; DOI: 10.1136/bmj-2022-071502) vor allem die Zahl der schweren Erkrankungen zurückgeht.
Die Behörden des kanadischen Bundesstaates Ontario haben rasch auf Omikron reagiert. Noch bevor sich die neue Variante von SARS-CoV-2 ausgebreitet hat, wurde Ende Dezember allen Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen eine 2. Auffrischung mit einer 4. Impfdosis angeboten.
Die jetzt von Jeffrey Kwong von der Dalla Lana School of Public Health in Toronto vorgestellten Daten zeigen, dass sich der Infektionsschutz der im Durchschnitt 83 Jahre alten Bewohner verbessert hat.
Kwong hat eine Test-negative Fall-Kontroll-Studie durchgeführt, die die Impfstoffwirksamkeit außerhalb von klinischen Studien am besten abschätzen kann. Die Studie umfasst zudem eine große Anzahl von 13.654 positiv auf Omikron-getesteten Personen, denen 205.862 Kontrollen mit einem negativen Testergebnis gegenübergestellt wurden.
Die Schutzwirkung der 4. Dosis gegen eine Infektion betrug 49 % und übertraf die Schutzwirkung einer 3. Dosis, die bei 37 % lag. Symptomatische Erkrankungen wurden zu 69 % (versus 55 %) verhindert. Der Impfschutz vor schweren Erkrankungen, die eine Hospitalisierung erforderlich machten, betrug nach der 4. Dosis 86 % gegenüber 77 % nach der 3. Dosis.
Der Unterschied zwischen der 3. und 4. Dosis mag relativ gering erscheinen. Bei dem hohen Ausgangsrisiko der Pflegeheimbewohner bedeutet er nach einer Berechnung von Kwong jedoch, das jede Woche 0,9 von 1.000 Pflegeheimbewohnern mehr vor einer in dem Alter häufig tödlichen Erkrankung an COVID-19 geschützt wurden.
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