COVID-19-Impfungen in einem Drittel der Betriebe mit Betriebsarzt

Nürnberg – 32 Prozent der Betriebe mit einem Betriebsarzt haben ihren Beschäftigten im August 2021 Impfungen gegen COVID-19 angeboten. Das sind vier Prozent mehr als im Juli des Jahres. Das zeigt eine zwischen dem 2. und 17. August durchgeführte repräsentative Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
„Dieser auf den ersten Blick geringe Anstieg ergibt sich unter anderem aus der hohen Zahl an Beschäftigten, die in der Zwischenzeit bereits geimpft wurden“, erläuterte Bernd Fitzenberger, Direktor des IAB. 98 Prozent der Betriebe, die ihren Beschäftigten aktuell kein Impfangebot machten, gäben als Grund an, dass bereits eine Vielzahl der Beschäftigten geimpft sei, erläuterte er.
Laut der Befragung bieten vor allem größere Betriebe mit mehr als 250 Beschäftigten Impfungen an. In dieser Gruppe machen aktuell 61 Prozent der Betriebe den Beschäftigten ein Impfangebot. Demgegenüber bietet nur jeder vierte Kleinstbetrieb mit bis zu neun Beschäftigten und jeder dritte Betrieb mit zehn bis 49 Beschäftigten Impfungen an.
Beim Blick auf die Branchen zeigt sich laut dem IAB, dass im Baugewerbe sowie im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen derzeit vergleichsweise wenig Impfungen angeboten werden. „Das liegt vor allem daran, dass Beschäftigte in systemrelevanten Berufen, zu denen auch das Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen gehört, frühzeitig ein Impfangebot erhielten“, so Fitzenberger. Überdurchschnittlich häufig böten dagegen Betriebe im Bereich Verkehr und Lagerei Impfungen an.
Laut der Befragung scheuen aber knapp 70 Prozent Prozent der Betriebe mit Betriebsarzt den mit Impfungen verbundenen Aufwand. Mit 68 Prozent führen sie fast ebenso häufig an, dass dafür kein geeignetes Personal zur Verfügung stehe. 37 Prozent der Betriebe kritisieren, dass die haftungsrechtlichen Folgen nicht hinreichend klar seien.
Im Rahmen der IAB-Studie „Betriebe in der COVID-19-Krise“ werden seit August 2020 in regelmäßigen Abständen etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe der Privatwirtschaft befragt, wie sich die Coronapandemie auf verschiedene Bereiche ihrer Geschäftstätigkeit auswirkt.
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