COVID-19: Register sammelt Daten zu Erkrankungen in der Schwangerschaft

San Francisco – Eine Infektion mit SARS-CoV-2 führt bei Schwangeren in der Regel nur zu einer milden Erkrankung, die jedoch länger dauern kann als bei anderen Menschen. Dies geht aus einer prospektiven Beobachtungsstudie in Obstetrics & Gynecology (2020; DOI: 10.1097/AOG.0000000000004178) hervor.
Grippeerkrankungen stellen für Schwangere und ihr Kind ein erhöhtes Risiko dar. Deshalb wurde auch zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie befürchtet, dass es bei Schwangeren häufiger zu einem schweren Verlauf von COVID-19 kommt.
Eine Gruppe von US-Neonatologen hat am 22. März ein Register eingerichtet. Bis zum 10. Juli hat PRIORITY („Pregnancy CoRonavIrus Outcomes RegIsTrY“) Daten zu 594 Schwangeren gesammelt, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren. Die Tests waren wegen möglicher Symptome der Erkrankung durchgeführt worden.
Jetzt gibt das Team um Yalda Afshar von der David Geffen School of Medicine of Los Angeles Entwarnung. Die Erkrankung verlief bei den meisten Schwangeren milde. COVID-19 begann bei den meisten Schwangeren mit Husten (20 %), Halsschmerzen (16 %), Körperschmerzen (12 %) und Fieber (12 %). Bei nicht schwangeren Krankenhauspatienten gehörte dagegen Fieber bei 43 % zu den ersten Symptomen.
Weitere Symptome bei den Schwangeren waren Atemnot, Rhinorrhoe, Niesen, Übelkeit, Halsschmerzen, Erbrechen, Durchfall oder Schwindel.
Insgesamt 60 % der Frauen erholten sich innerhalb von 4 Wochen von der Erkrankung. Bei 25 % blieben die Symptome jedoch über 8 Wochen oder länger bestehen. Die mediane Zeit bis zur Besserung der Symptome betrug 37 Tage. Schwangere benötigen laut Afshar damit länger als Nicht-Schwangere, bis sie sich vollständig von COVID-19 erholt haben.
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