Ärzteschaft

COVID-19-Risiko­patienten psychisch oft stark belastet

  • Mittwoch, 24. März 2021
/gareth, stock.adobe.com
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Duisburg-Essen – Einige Vorerkrankungen machen Menschen bekanntlich anfälliger für einen schweren Verlauf von COVID-19. Darunter sind viele Volkskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck. Diese Patienten leiden unter einem besonderen Stress.

Das berichtet ein Forschungsteam der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit der Klinik für Diabetologie, Endokrinologie und Stoffwechselerkrankung, der Klinik für Kardiologie und der Klinik für Pneumologie der Universitätsmedizin Essen. Ihre Ergebnisse stellen sie im Journal of Primary Care and Community Health vor (2021; DOI: 10.1177/2150132721996898).

Die Wissenschaftler erfassten in der Studie generalisierte Angst, COVID-19-bezogene Angst, adhärentes und dysfunktionales Sicherheitsverhalten und die subjektive Risikowahrnehmung bezüglich der Symp­tome, eines schweren Verlaufs und des Sterbens aufgrund von COVID-19.

Sie verglichen die Daten zwischen Teilnehmern mit den Hochrisikokrankheiten und Personen ohne eine dieser Krankheiten. 16.983 Befragte schlossen die Studie ab. Generalisierte Angst, COVID-19-bezogene Angst, adhärentes und dysfunktionales Sicherheitsverhalten und subjektive Risikowahrnehmung waren bei Teilnehmern mit Hochrisikoerkrankungen erhöht.

„Sie leiden unter großem zusätzlichem Stress, weil sie sich vor einer Infektion oder einem schweren Verlauf einer COVID-19 Erkrankung besonders fürchten“, erläuterte die Erstautorin Hannah Kohler, von der LVR-Klinik Essen.

Sie betonte, es sei wichtig, Menschen mit Risikoerkrankungen nicht nur vor einer möglichen Infektion zu schützen, sondern auch ihre psychischen Belastungen zu berücksichtigen. Die Forschenden empfehlen dazu spezielle psychologische Beratungs- und Unterstützungsangebote für Risikogruppen.

hil

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