COVID-19: Schwierige Bestattungen

Stockholm – Bestatter in Schweden wollen die Särge von COVID-19-Toten mit einem speziellen Tropfensymbol kennzeichnen. Damit solle darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Särge beim Transport von der Leichenhalle nicht geöffnet werden sollten, sagte der Leiter des Verbandes der schwedischen Bestattungsunternehmen, Ulf Lernéus, gestern dem Aftonbladet.
Bislang könne niemand ein von den Leichen ausgehendes Ansteckungsrisiko ausschließen. Weil es sich um eine Tropfeninfektion handele, sei das Symbol dreier Tropfen zur Kennzeichnung gewählt worden. Lernéus' Verband repräsentiert 430 autorisierte Bestatter in dem skandinavischen EU-Land.
Spanien hat Bestattungsunternehmen unterdessen ab sofort Preiserhöhungen untersagt. Im Zuge der Corona-Pandemie und der dramatisch steigenden Zahl von Todesopfern haben die Behörden mehrere Klagen über unverhältnismäßige Preiserhöhungen für Beerdigungen erhalten.
Einige Unternehmen verlangten von Angehörigen laut spanischen Medienberichten bis zum Vierfachen der normalen Sätze. Das Erhöhungsverbot gilt rückwirkend; Bestatter müssen die Preise von vor 14. März anbieten.
Der Umgang mit den Toten bleibt in Spanien schwierig. Die Regionalregierung eröffnete gesteren eine zweite große Leichenhalle. In dem Gebäude können rund 230 Särge aufbewahrt werden.
Den Transport der Leichen übernehmen Soldaten der militärischen Notfallbrigade UME mit ABC-Schutzkleidung. In der vergangenen Woche wurde bereits der Madrider Eissportpalast in eine provisorische Leichenhalle umfunktioniert, um die überforderten Bestattungsinstitute und Krematorien der Hauptstadt zu entlasten.
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