Medizin

COVID-19: Sterberisiko bei bivalent Geboosterten deutlich niedriger

  • Dienstag, 14. Februar 2023
/ronnarong, stock.adobe.com
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Atlanta/Georgia – US-Amerikaner, die ihren Impfschutz gegen COVID-19 durch einen bivalenten mRNA-Impf­stoff aufgefrischt haben, sind bis Ende des Jahres 14,1-fach seltener an COVID-19 gestorben als ungeimpfte Personen. Ein Booster mit dem monovalenten Impfstoff hat das Sterberisiko in der gleichen Zeit um den Faktor 5,4 gesenkt, wie eine Analyse in Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR, 2023; DOI: 10.15585/mmwr.mm7206a3) zeigt.

Mitarbeiter der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben die Daten zu 21,3 Mio. US-Amerika­nern aus 24 Bundesstaaten (einschließlich dem District of Columbia) im Alter über 12 Jahren ausgewertet, die zwischen Oktober 2021 und Dezember 2022 an COVID-19 erkrankt sind und von denen 115.078 gestorben sind. In den Staaten ist es möglich, den Impfstatus der Erkrankten und Verstorbenen zu ermitteln.

Amelia Johnson und Mitarbeiter der CDC in Atlanta konnten somit die Alters-standardisierten relativen Risiken berechnen. Die Zahlen zeigen durchweg, dass Ungeimpfte ein erhöhtes Risiko auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 haben. Wesentlich höher ist das Risiko, im Anschluss an eine Infektion zu sterben. Personen, die den bivalenten Booster erhalten hatten, waren weniger gefährdet als Personen, die den monovalenten Impfstoff erhalten hatten.

Für den Zeitraum vom 18. September bis zum 24. Dezember 2022, als das Impfgeschehen durch die Varianten BA.4/BA.5 beherrscht wurde, ermittelt das Team für Ungeimpfte ein um 2,8-fach höheres Infektionsrisiko als für bivalent geboosterte Personen. Gegenüber den monovalent geboosterten Personen war das Risiko um den Faktor 2,5 höher. Der Zusatzschutz der bivalenten Impfung vor einer Infektion mit BA.4/BA.5 war demnach begrenzt.

Anders ist die Situation bei den Todesfällen. Ungeimpfte Personen hatten ein 14,1-fach höheres Risiko, nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu sterben, als Personen, die den bivalenten Booster erhalten hatten. Gegen­über den Personen, die einen monovalenten Booster erhalten hatten, war das Sterberisiko um den Faktor 5,4 erhöht. Die relativen Risiken waren aufgrund der hohen Fallzahl in allen Berechnungen signifikant.

Die größte Schutzwirkung ermittelt die Studie für die Altersgruppe von 65 bis 79 Jahren. Hier war das Sterbe­risiko der Ungeimpften gegenüber den monovalent geboosterten Personen 8,3-fach und gegenüber den bivalent geboosterten Personen 23,7-fach höher.

Bei den monovalenten Boostern, die schon länger verfügbar sind, lässt der Impfschutz mit der Zeit nach. In den ersten 6 bis 8 Monaten war das Sterberisiko 4,6-fach geringer als bei den Ungeimpften. Nach 9 bis 11 Monaten sank das relative Risiko auf den Faktor 4,5 und nach 12 oder mehr Monaten war das relative Risiko nur no 2,5-fach niedriger als bei den Ungeimpften. Für den bivalenten Impfstoff liegen noch keine Langzeitergebnisse vor.

rme

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