COVID-19-Surveillance mittels Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen

Köln – Mithilfe von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) lässt sich die COVID-19-Infektionsdynamik parallel zur 7-Tage-Inzidenz darstellen. Zu diesem Ergebnis kommen Ulrike Junius-Walker und Co-Autorinnen in ihrer aktuellen Studie (Deutsches Ärzteblatt, 2023; 120. DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0183).
Das Autorenteam untersuchte bei abnehmender Test- und Meldeaktivität, ob weiterhin ein Monitoring der Infektionsdynamik möglich ist. Ziel war es, ein Monitoring der syndromischen COVID-19-Aktivität mithilfe von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU-Bescheinigungen) zu erproben.
Änderungen der Infektionsdynamik sollten ähnlich frühzeitig aufgezeigt werden können, wie zuvor mit der 7-Tage-Inzidenz. Daher wurde geprüft, wie sich im Zeitraum der zweiten Jahreshälfte 2022 bis Frühjahr 2023 die Trends auf Basis von AU-Bescheinigungen im Vergleich zur 7-Tage-Inzidenz darstellten.
Mithilfe von AU-Bescheinigungen ließ sich die COVID-19-Infektionsdynamik bis Anfang 2023 parallel zur 7-Tage-Inzidenz darstellen. Ab KW 3 wurde eine erneute COVID-19-Welle über AU-Bescheinigungen – jedoch nicht über die 7-Tage-Inzidenz – sichtbar.
Ärztinnen und Ärzte kodierten nun anteilsmäßig etwas mehr labordiagnostisch bestätigte und weniger nur klinisch-epidemiologisch bestätigte COVID-19-Erkrankungen.
Es muss, so die Autorinnen, beachtet werden, dass Kinder und Jugendliche, Studierende, ein Teil der Selbstständigen sowie Rentnerinnen und Rentner mit dieser Surveillance nicht erfasst werden.
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