COVID-19: Zweite Studie zur Therapie mit Rekonvaleszentenplasma in Deutschland kann starten

Langen – Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat eine weitere klinische Prüfung mit COVID-19-Rekonvaleszentenplasma genehmigt. Die erste Genehmigung für eine derartige Studie hatte das Institut Anfang April erteilt.
Im Blutplasma von COVID-19 Genesenen finden sich Antikörper, die an die Oberfläche von SARS-CoV-2 binden. „Es gibt erste ermutigende Hinweise auf einen Nutzen der Anwendung von COVID-19-Rekonvaleszentenplasma bei schwer an COVID-19 Erkrankten, aber ein wissenschaftlich fundierter Wirksamkeitsnachweis fehlt und kann nur in kontrollierten klinischen Prüfungen geführt werden“, berichtet das PEI.
In der genehmigten Studie RECOVER („A Randomized Open label Phase-II Clinical Trial with or without Infusion of Plasma from Subjects after Convalescence of SARS-CoV-2 Infection in High-Risk Patients with Confirmed Severe SARS-CoV-2 Disease“) sollen Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung von COVID-19-Rekonvaleszentenplasma bei älteren und Hochrisikopatienten untersucht werden.
Das Plasma wird von genesenen COVID-19-Patienten gewonnen und nach festgelegten Herstellungsverfahren und Spezifikation für gefrorenes Frischplasma hergestellt. Vor der Verwendung werden unter anderem die SARS-CoV-2-spezifischen Antikörper bestimmt, um das COVID-19-Rekonvaleszentenplasma entsprechend zu charakterisieren.
Initiator der Prüfung ist die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Die Ärzte streben an, 174 Patienten einzuschließen. Das Ansprechen auf die Behandlung wird kontinuierlich bis zum 28. Tag erfasst, danach wöchentlich bis zum 56., 70. und schließlich bei Tag 84.
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