CPME-Präsident: Montgomery vertritt Europas Ärzte in Brüssel

Berlin/Brüssel – Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, vertritt künftig die Interessen der europäischen Ärzte bei der EU-Kommission und dem Europaparlament. Die Generalversammlung des Ständigen Ausschusses der Ärzte der Europäischen Union (CPME) wählte ihn in Genf zu ihrem Präsidenten. Montgomery wird das Amt am 1. Januar 2019 von dem Schweizer Jacques de Haller übernehmen. Die Amtszeit beträgt drei Jahre.
Im Namen der Ärzte Europas bot Montgomery der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament eine enge Zusammenarbeit an, zum Beispiel bei Projekten, die den Zugang zur medizinischen Versorgung verbessern könnten. In Bezug auf die kommende Europawahl sagte er: „Wir Ärzte hoffen auf ein starkes, am Gemeinwohl orientiertes Parlament und eine Kommission, die Gesundheit voranstellt.“ Health in all policies sei wichtiger als europäische Bürokratie und übergroße Industriefreundlichkeit.
Gleichzeitig stellte er klar, dass der CPME den für die Gesetzgebung zuständigen Akteuren genau auf die Finger sehen werde, insbesondere dann, wenn die Union das Subsidiaritätsprinzip verletze und in die Kompetenz der Mitgliedstaaten eingreife. „Der Binnenmarkt darf nicht als Argument missbraucht werden, um die Autonomie der EU-Mitglieder bei der Organisation ihrer Gesundheitssysteme einzuschränken“, warnte Montgomery.
Er wies zudem darauf hin, dass der Brexit für die Gesundheitsversorgung eine große Herausforderung sein werde. „Mein Ziel ist es, in der Debatte um den Brexit gleichermaßen sichere Arbeitsbedingungen für Ärzte sowie eine hohe Qualität der Versorgung zu erhalten“, betonte Montgomery. Europäische Ärzte leisteten wichtige Dienste im Vereinigten Königreich – ohne sie bräche nach dem Brexit die Versorgung zusammen. Das gelte es, im Interesse der Patienten zu verhindern.
Dem CPME gehören die nationalen Ärzteorganisationen der EU-Mitgliedstaaten an. Die Organisation koordiniert die Positionen der einzelnen nationalen Ärzteschaften, damit diese geschlossen vor den europäischen Institutionen auftreten können.
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