Politik

DAK übernimmt Kosten für HIV-Präexpositions­prophylaxe

  • Freitag, 15. Februar 2019
Zur Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) wird meist Emtricitabin in Kombination mit Tenofovir eingesetzt – zwei nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren. /dpa
/dpa

Hamburg – Die Krankenkasse DAK übernimmt rückwirkend ab dem 1. Januar die Kosten für die HIV-Präexpositionsprophylaxe (Prep) . „Die DAK-Gesundheit ist die erste große Kasse, die jetzt agiert und ihren Versicherten die sogenannte Prep ermöglicht“, sagte eine Unternehmenssprecherin heute. Die DAK wolle „neue Wege gehen“, weil die Zahl der Neuinfizierten trotz vielfältiger Bemühungen nicht zurückgehe.

Mit der Präexpositionsprophylaxe kann eine Infizierung mit dem HI-Virus verhindert werden. Die Wirkstoffe hemmen ein spezielles Enzym des Virus, sodass eine Ausbreitung im Körper verhindert wird.

Die DAK beschloss bereits im Dezember, die Kosten für das Medikament übernehmen zu wollen. „Durch die Prep wird der Einzelne vor einer HIV-Infektion bewahrt und unsere Versichertengemeinschaft vor den damit verbundenen Folgekosten“, erklärte Dieter Schröder, Vorsitzender des DAK-Verwaltungsrats.

Pro Jahr kostet die Prophylaxe nach DAK-Angaben 800 Euro, eine HIV-Therapie im Schnitt 20.000 Euro. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte im Sommer 2018 gefordert, dass Krankenkassen die Kosten für die Prep-Medikamente übernehmen sollen. So sieht der Entwurf des Terminservice- und Versorgungsgesetzes vor, dass gesetzlich Krankenversicherte mit substanziellem HIV-Infektionsrisiko künftig Anspruch auf eine Präexpositionsprophylaxe haben. Die erforderliche ärztliche Beratung und Untersuchung sowie die verordneten Arzneimittel sollen von den Krankenkassen erstattet werden.

dpa

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