Debatte um Delegation und Substitution
Mainz – Ärzte in Rheinland-Pfalz sollen entlastet werden, indem Behandlungen auf Pflegekräfte delegiert werden. Das hat Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), Gesundheitsministerin von Rheinland-Pfalz, in der Rhein-Zeitung vorgeschlagen. „Dazu gehören die Wundversorgung oder kleinere Hausbesuche“, sagte sie. Die Ministerin schlug aber auch vor, dass Pflegekräfte nicht im Auftrag von Ärzten, sondern in eigener Verantwortung Patienten versorgen. „Wir müssen auch über eine Substitution von Leistungen nachdenken. Gesetzlich möglich ist dies“, sagte sie.
Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz, Peter Heinz, betonte in Mainz, Hausbesuche könnten von Praxisassistenten übernommen werden. Entscheidend sei aber generell, dass Leistungen ausdrücklich delegiert würden und die Patienten befragt würden, ob sie diese Leistung auch haben wollten.
Bereits im September des vergangenen Jahres hatte Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer erklärt, der Vorbehalt des Arztes für die Diagnose- und Indikationsstellung, die Therapieentscheidungen und die Gesamtverantwortung im Rahmen des Behandlungsprozesses seien unverzichtbar. „Es sind deshalb solche Berufs- und Kooperationskonzepte zu fördern, die zur Unterstützung und Entlastung des Arztes im Sinnen des Delegationsprinzips beitragen“, sagte er.
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