Demenz muss mehr Aufmerksamkeit erhalten

Rheine – Der nordrhein-westfälische Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, dem Thema „Demenz“ mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Demenz müsse als gesellschaftlicher Normalfall begriffen werden, erklärte Laumann in Rheine. Menschen mit Demenz gehörten in die Mitte der Gesellschaft.
„Während in den Städten meist Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz vorhanden sind, stellt sich die Situation auf dem Land anders dar“, sagte Laumann. Andererseits biete der ländliche Raum auch Chancen und Potenziale. Überschaubarkeit, Zusammenhalt, dichte soziale Kontakte und regionale Traditionen böten für Menschen mit Demenz auch Geborgenheit und Sicherheit. „Es gibt viele gute Ideen und viel Engagement für den ländlichen Raum“, so Laumann.
Der Minister erinnerte zudem daran, dass mit der Pflegereform der Bundesregierung wesentliche Voraussetzungen dafür geschaffen wurden, die Situation von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen spürbar zu verbessern. „Die Reform ist gerade für Menschen mit Demenz ein Quantensprung“, erklärte Laumann. Durch den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff würden Demenzerkrankungen in der Pflegeversicherung berücksichtigt.
Zudem seien die für Pflegeleistungen zur Verfügung stehenden Mittel der Pflegeversicherung um rund fünf Milliarden Euro pro Jahr erhöht worden. Ein erheblicher Teil davon komme gerade auch Menschen mit Demenz zugute. Das gleiche gelte für die niedrigschwelligen Betreuungs- und Entlastungsleistungen, die nun leichter in Anspruch genommen werden könnten, erklärte Laumann.
Nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums leben derzeit Schätzungen zufolge rund 300.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen mit Demenz. Diese Zahl soll sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln.
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