Demenz und Depressionen: Projekt untersucht Nutzen von Musiktherapie

Oldenburg – Den Nutzen einer Musiktherapie für Demenzerkrankte mit depressiven Symptomen untersuchen Musikwissenschaftler und Versorgungsforscher aus sechs Ländern, darunter ein Forschungsteam der Universität Oldenburg.
Das Bundesforschungsministerium unterstützt das Projekt „MIDDEL“ („Musikinterventionen gegen Demenz und Depression in der Versorgung älterer Menschen“) für drei Jahre mit insgesamt rund 650.000 Euro aus Mitteln der Europäischen Union. Die Koordination hat das Norwegian Research Center in Bergen übernommen.
„Depressivität bei Menschen mit Demenz lässt sich mit musiktherapeutischen Angeboten gut bekämpfen, wie Vorgängerstudien zeigen“, erläuterte der Oldenburger Musikwissenschaftler und Projektleiter Gunter Kreutz. „Wir möchten anhand von Kriterien aus der klinischen Forschung nun genauer analysieren, wie Musikangebote sich auf die Lebensqualität auswirken“, so der Wissenschaftler.
Die Wissenschaftler wollen dazu auch Pflegekräfte und Angehörige befragen und die Lebensqualität der musizierenden Teilnehmer mit derjenigen anderer Demenzerkrankter mit depressiven Symptomen vergleichen.
„Da eine flächendeckende Versorgung durch Musiktherapie nicht gewährleistet werden kann, ist es besonders wichtig darzustellen, inwiefern auch niederschwellige Angebote wie gemeinsames Singen ähnlich wirksam sein können“, heißt es auf der Website des Projektes.
An der Arbeit beteiligen sich Forschungsteams aus Bergen (Norwegen), Groningen (Niederlande), Nottingham (England) und Ankara (Türkei).
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