Demenzstrategie: Spahn und Giffey bitten Hausärzte um Unterstützung

Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) haben die Hausärzte in einem Brief darum gebeten, Demenzkranke und ihre Angehörigen auf spezielle Informationsangebote des Bundes und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft hinzuweisen.
„Gerade, weil wir Demenz bislang noch nicht ursächlich behandeln oder heilen können, wollen wir unsere Gesellschaft für das Thema Demenz weiter sensibilisieren und bitten hierbei um Ihre Unterstützung“, schreiben die beiden Minister.
„Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist eine gute medizinische und pflegerische Versorgung, aber auch die Einbindung in verlässliche Unterstützungsnetze im sozialen Nahbereich zentral, um ein selbstständiges Leben und Teilhabe zu ermöglichen“, heißt es weiter.
„Als Hausärztinnen und Hausärzte nehmen Sie, gemeinsam mit Ihren Praxisteams, in diesem System eine bedeutsame Rolle ein. Sie sind häufig der erste Kontakt der Betroffenen zum professionellen medizinischen Versorgungsnetz. Sie kennen oft auch die Lebensgeschichte und die Angehörigen und wissen, worauf es über die medizinischen Aspekte der Erkrankung hinaus ankommt. Dies alles ist für den weiteren Krankheitsverlauf von großer Bedeutung. Sie legen die Grundsteine für die folgende Begleitung der Betroffenen und stimmen dies mit ihnen ab.“
Hinweis auf Beratungsangebote
Beratungsangebote könnten für die Angehörigen der Betroffenen sehr hilfreich sein. Spahn und Giffey bitten die Hausärzte deshalb, die Angehörigen auf das Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft hinzuweisen, das unter der Festnetznummer 030 / 259379514 erreichbar sei.
Bei Fragen zur Pflegeversicherung könnten sich die Angehörigen an das Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums unter der Nummer 030/340606602 wenden. Eine spezielle Informations- und Austauschplattform sei zudem der Wegweiser Demenz des Bundesfamilienministeriums, die im Internet unter www.wegweiser-demenz.de zu erreichen sei.
Darüber hinaus könnten die Hausärzte Informationsmaterialien der Bundesregierung für deren Patienten unter folgendem Link bestellen: www.bundesregierung.de/breg-de/service/publikationen/teamgeist-fuer-menschen-mit-demenz-1804362.
Bestandteil der Nationalen Demenzstrategie
Das Schreiben steht im Zusammenhang mit der Nationalen Demenzstrategie, die am 23. September letzten Jahres von Spahn, Giffey, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sowie von 57 Verbänden unterzeichnet wurde, zu den unter anderem auch die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung zählen.
Mit der Unterschrift haben sie sich dazu verpflichtet, insgesamt 160 Maßnahmen einzuhalten, mit denen die Bevölkerung über die Demenz informiert und die Krankheit stärker entstigmatisiert werden soll. Der komplette Brief wurde heute veröffentlicht.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: