Dengue-Impfstoff zur Prävention verfügbar, STIKO prüft Empfehlung

Berlin – Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit befasst sich derzeit mit einem neuen Impfstoff gegen Dengue-Fieber. Das teilte die STIKO mit.
Demnach wird die verfügbare Evidenz zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs analysiert und eine mögliche Impfempfehlung für Reisende in Dengue-Endemiegebiete überprüft, wie es hieß. Eine Publikation dazu wird in den kommenden Monaten erwartet.
Der tetravalente attenuierte Lebendimpfstoff von Takeda zur Dengue-Prävention ist der STIKO zufolge seit Mitte Februar in Deutschland verfügbar. Am 5. Dezember 2022 hatte die European Medicine Agency (EMA) den Impfstoff für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab vier Jahren zugelassen.
Dengue-Viren werden über Stechmücken auf den Menschen übertragen. Meist bleiben die Infektionen asymptomatisch oder gehen nur mit leichten Symptomen einher. Es sind aber schwere Manifestationen möglich, die als „Dengue Hämorrhagisches Fieber“ mit Blutungen einhergehen und unbehandelt zum Tod führen können.
Jedes Jahr werden laut dem Robert-Koch-Institut weltweit 50 bis 100 Millionen Dengue-Infektionen registriert, darunter 22.000 Todesfälle.
Im Jahr 2021 wurden dem RKI 60 Dengue-Erkrankungen bei Reiserückkehrern nach Deutschland übermittelt, wobei diese Zahl durch die eingeschränkte Reisetätigkeit während der COVID-19-Pandemie sehr niedrig waren. Präpandemisch lag diese Zahl im Jahr 2019 bei 1.176 Dengue-Erkrankungen bei Reiserückkehrern.
Der Ständige Ausschuss für Reisemedizin der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) hatte bereits am 27. Januar 2023 eine evidenzbasierte Stellungnahme zum neuen Dengue-Impfstoff Qdenga veröffentlicht.
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