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Vernachlässigte Tropenkrankheiten bedrohen über eine Milliarde Menschen

  • Montag, 30. Januar 2023
/brillianata, stock.adobe.com
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Braunschweig/Genf – Die sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs) wie Flussblindheit, Schlafkrankheit, Dengue-Fieber oder Lepra bedrohen weltweit über eine Milliarde Menschen. Darauf weist das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) zum heutigen „World NTD Day“ hin.

Insbesondere in den ärmsten Weltregionen, wo sauberes Wasser, sanitäre Einrichtungen und Gesundheits­versorgung für viele Menschen nicht oder nur eingeschränkt zugänglich seien, hätten Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze leichtes Spiel. So gehöre Afrika gehört zu den Regionen, in denen vernachlässigte Tropenkrankheiten zum Teil als Volkskrankheiten aufträten.

„Sie gehören in den betroffenen Ländern oftmals zu den häufigsten Krankheitsursachen“, erläutert der stellvertretende Koordinator des DZIF-Forschungsbereichs Malaria und vernachlässigte Tropenkrankheiten, Achim Hörauf vom Universitätsklinikum Bonn.

Das zeigt auch ein neuer Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO mit dem Titel „Globaler Bericht über vernachlässigte Tropenkrankheiten 2023“. Obwohl 179 Länder und Gebiete im Jahr 2021 mindestens einen Fall von NTD mel-deten, entfiel laut dem Bericht 80 Prozent der weltweiten NTD-Belastung auf 16 Länder. Aus dem neuen Bericht geht aber auch hervor, dass die Zahl der Menschen, die eine NTD-Behandlung benötigen, zwischen 2020 und 2021 um 80 Millionen gesunken ist.

„Auf der ganzen Welt wurden Millionen von Menschen von der Last vernachlässigter Tropenkrankheiten befreit, die Menschen in Kreisläufen von Armut und Stigmatisierung gefangen halten“, sagte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Aber wie dieser Fortschrittsbericht zeigt, haben wir noch viel Arbeit vor uns“, betonte er.

Die WHO ruft alle führenden Politiker und Gemeinschaften dazu auf, den Ungleichheiten, die NTDs verursachen, entgegenzutreten und „mutige, nachhaltige Investitionen zu tätigen, um die am stärksten von NTDs betroffenen Gemein-schaften der Welt aus dem Teufelskreis von Krankheit und Armut zu befreien“, wie es aus der WHO hieß.

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