Vermischtes

Deutlich mehr ambulante Pflegedienste in Rheinland-Pfalz

  • Montag, 23. Juli 2018
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Eisenberg – Wer Pflegeleistungen in Anspruch nimmt, kann in Rheinland-Pfalz auf ein immer größeres Angebot an ambulanten Diensten zurückgreifen. Ende Juni dieses Jahres gab es 541 ambulante Pflegedienste, die in Rheinland-Pfalz zugelassen waren, wie eine Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Große Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag zeigt. 2011 zählte das Ministerium noch 416 ambulante Pflegedienste.

Im Zuge der Pflegereform der Bundesregierung sind die Leistungen für Bedürftige in der ambulanten Pflege und in Pflegeheimen seit 2015 gestiegen. Seit 2017 gilt zudem eine neue Einstufung von Betroffenen bei der Pflegeversicherung, mit der auch Beeinträchtigungen von Wahrnehmung und Erinnerung etwa bei Demenz besser berücksichtigt werden sollen. Damit gab es mehr pflegebedürftige Menschen. „Diese positive Entwicklung hat zur Folge, dass auch die Nachfrage nach Leistungen der ambulanten Pflegedienste (...) steigt“, erklärte das Gesundheitsministerium.

Die Zahl der Pflegebedürftigen mit ambulanter Betreuung in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Anfang 2010 wurden knapp 22.000 Menschen von ambulanten Diensten betreut, Anfang 2016 waren es fast 29.000 Menschen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems hervor.

Die Techniker Krankenkasse (TK) Rheinland-Pfalz sieht angesichts der steigenden Zahl der Bedürftigen und der wachsenden Nachfrage nach Pflegeleistungen auch Hürden: „Gerade für Rheinland-Pfalz gilt, dass ein Nachholbedarf bei der Anzahl ambulanter Pflegedienste erkennbar ist“, sagte TK-Landesleiter Jörg Simon.

Keine Landesplanung für den Pflegebereich

„Da die Arbeitsmarktsituation in diesem Bereich durch den chronischen Fachkräfte­mangel ohnehin schon angespannt ist, dürfte es natürlich nicht einfacher werden, diesen Bedarf zu decken.“ Im Gegensatz zur stationären Versorgung gebe es keine Landesplanung für den Pflegebereich.

Die professionelle ambulante Pflege soll durch Hilfe im Alltag ergänzt werden - zum Beispiel Betreuung zuhause. Das Ministerium geht davon aus, dass alle ambulanten Dienste auch solche Leistungen anbieten. Die CDU-Opposition fordert einen Ausbau dieser Angebote. „Seitdem die Verordnung vor genau einem Jahr rückwirkend in Kraft getreten ist, hat das Gesundheitsministerium von insgesamt 300 Angeboten gerade einmal 64 Angebote zur Unterstützung pflegebedürftiger Menschen im Alltag neu anerkannt“, sagte Pflegepolitiker Michael Wäschenbach. Das reiche bei weitem nicht aus, denn das Angebot sei nicht flächendeckend, und in vielen Regionen klafften große Versorgungslücken.

dpa

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