Deutliche Kennzeichnung von Schadstoffen in Lebensmittelverpackungen gefordert

Berlin – Verbraucher sorgen sich vor potenziell schädlichen Chemikalien in Lebensmittelverpackungen. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Umfrage des Europäischen Verbraucherverbands.
Demnach fürchten allein in Deutschland rund zwei Drittel (67 Prozent) der Verbraucher, dass die in Lebensmittelverpackungen enthaltenen Chemikalien ihre Gesundheit beeinträchtigen könnten. Neun von zehn plädierten für ein gesetzliches Verbot gesundheitsschädlicher Chemikalien in Verpackungen und Küchenutensilien.
Zudem fühlt sich die Mehrheit der Befragten aus Deutschland (64 Prozent) schlecht über Schadstoffe informiert, die aus Verpackungen in Lebensmittel übergehen können. Viele sind der Meinung, dass die Informationen zum Gebrauch von Lebensmittelverpackungen und Küchenutensilien nicht verständlich (68 Prozent) oder nicht gut lesbar (67 Prozent) sind.
Einer Mehrheit der Befragten in Deutschland (56 Prozent) fällt es entsprechend schwer zu erkennen, ob Lebensmittelverpackungen und -behältnisse sicher für den Gebrauch sind.
„Die aktuellen Regelungen reichen nicht aus, um Verbraucher ausreichend zu schützen“, unterstrich Christiane Seidel, Leiterin des Team Lebensmittel des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und mahnte „die längst überfällige", grundlegende Überarbeitung der EU-Rahmenverordnung über Lebensmittelkontaktmaterialien an.
Es brauche vor allem klare Verbote für besonders schädigende Stoffe, ein Zulassungsverfahren für alle Materialien mit Lebensmittelkontakt, mehr Personal und Geld für die Lebensmittelüberwachung sowie ein einheitliches Kennzeichnungskonzept der Europäischen Kommission.
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