Deutlicher Anstieg der Ausgaben für Krankenhausbehandlungen erwartet
Berlin – Die Krankenkassen rechnen in den nächsten Jahren mit deutlich steigenden Ausgaben für Behandlungen in Krankenhäusern. Im kommenden Jahr erwarten die Kassen einen Anstieg um knapp vier Milliarden Euro auf 74,5 Milliarden Euro, wie der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Zuvor hatte die Bild-Zeitung über die Schätzungen berichtet.
Von der erwarteten Zunahme um vier Milliarden Euro im Jahr 2016 ist nach Ansicht der Kassen eine Milliarde Euro auf die jüngst beschlossene Krankenhausreform zurückzuführen. Die übrigen drei Milliarden Euro entfallen auf weitere Ausgabensteigerungen.
Auch in den folgenden Jahren gehen die Krankenkassen von deutlich höheren Ausgaben für Behandlungen in Kliniken aus. Bis zum Jahr 2018 erwarten sie demnach eine Steigerung auf mehr als 80 Milliarden Euro. Im Jahr 2005 hatten die Kassen nur 48,5 Milliarden Euro ausgegeben.
In den vergangenen Tagen hatten mehrere Krankenkassen steigende Beitragssätze angekündigt. Große Kassen wie die Techniker Krankenkasse, die DAK und die Barmer GEK wollen die Beitragssätze ab Januar erhöhen.
Der gesetzlich festgelegte Kassenbeitrag liegt bei 14,6 Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens, wovon Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils die Hälfte tragen. Da der Anteil der Arbeitgeber eingefroren ist, müssen die Versicherten einen Mehrbedarf der Kassen alleine tragen. Dafür erheben die Krankenkassen den Zusatzbeitrag, dessen Höhe sie selbst festlegen können. Für die steigenden Zusatzbeiträge machten die Kassen die Politik der Bundesregierung verantwortlich.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: