Deutsch-tschechische Beratungen über Crystal Meth gestartet
Prag – Experten, Ärzte und Behördenvertreter aus Tschechien und Deutschland beraten derzeit in Prag über das Problem der gefährlichen Droge Crystal Meth. Jörg Pietsch, Leiter des Arbeitsstabes der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, sprach heute von einer ernstzunehmenden Herausforderung. „Der Schwerpunkt des Konsums liegt in Deutschland tatsächlich in den Grenzregionen zu Tschechien“, sagte er zu Beginn der zweitägigen Tagung.
Der tschechische Drogenbeauftragte Jindrich Voboril warnte vor einer weiteren Eskalationsstufe, falls die Konsumenten lernen sollten, Crystal Meth selbst herzustellen. „Das ist etwas, wovor wir Angst haben.“ Geschehen sei dies in den USA. Die Droge Crystal führt zu einer schweren Abhängigkeit und einem raschen körperlichen Verfall.
Voboril hofft auf die Entwicklung einer Substitutionsbehandlung, bei der Abhängigen eine Ersatzdroge verschrieben wird. Er stehe in Verhandlungen über die Finanzierung einer ersten klinischen Studie, die eine halbe Million Euro über drei Jahre kosten würde. Nach Einschätzung der deutschen Seite gibt es bisher keine Hinweise, dass Substitution bei Crystal Meth funktionieren kann.
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