Deutsches Rotes Kreuz in Hessen kämpft mit Fachkräftemangel

Wiesbaden – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Hessen kämpft mit einem Fachkräftemangel in den Pflegeeinrichtungen und beim Rettungsdienst. „Die Pflege macht uns die größten Sorgen“, sagte Präsident Norbert Södler. Die Situation sei bei der Pflege sogar noch etwas dramatischer als bei den Rettungsdiensten.
Es gebe zwar die Zusage des Bundes, mehr Stellen zu finanzieren. Es fehle aber an den Menschen, diese Stellen in der Pflege zu besetzen, erklärte Södler. Im Durchschnitt dauere das mehrere Monate. Der hessische DRK-Landesverband setze daher auf die Möglichkeit, künftig auch Fachkräfte aus Drittstaaten zu gewinnen. Speziell im Fokus seien Menschen aus asiatischen Ländern wie Vietnam und Thailand.
Grundvoraussetzung neben einer entsprechenden beruflichen Qualifikation seien für diese Fachkräfte auch Sprachkenntnisse, betonte der Präsident des Landesverbands. „In der Pflege ist es unumgänglich, dass gewisse Sprachkenntnisse vorhanden sind.“
Pilotversuche mit Pflegekräften aus Osteuropa und Spanien hätten dagegen nicht den gewünschten Erfolg gebracht. In diesen Ländern sei die Pflegeausbildung höher als in Deutschland und mit einem Universitätsabschluss vergleichbar, erklärte Södler. Mit Aufgaben wie der Körperpflege seien diese Menschen aber nicht vertraut gewesen.
Bei den Rettungsdiensten sei der Fachkräftemangel beim DRK nicht ganz so dramatisch. Für die neue Ausbildung zum Notfallsanitäter gebe es aber ebenfalls zu wenige Bewerber, sagte Södler. Deswegen wolle das Deutsche Rote Kreuz verstärkt auch um Flüchtlinge für diese dreijährige Ausbildung, aber auch für das Ehrenamt werben. Dabei sei die Sprachbarriere auch etwas weniger wichtig als im Pflegebereich.
2018 hatte das Deutsche Rote Kreuz in Hessen nach eigenen Angaben mehr als 600.160 Einsätze und Krankentransporte.
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