SPD in Schleswig-Holstein für mehr Personal in Pflegeeinrichtungen

Kiel – Die SPD-Sozialpolitikerin Birte Pauls hat die Einführung eines verbindlich festgelegten gesetzlichen Personalbemessungsschlüssels in Pflegeeinrichtungen gefordert. „Dieser muss sich am Patientenwohl orientieren“, sagte die Landtagsabgeordnete. Pflegekräfte seien eine tragende Säule des Gesundheitswesens.
In der älter werdenden Gesellschaft nehme der Bedarf an Pflegern weiter zu, sagte Pauls. Die Rahmenbedingungen in den Einrichtungen müssten der großen Verantwortung gerecht werden. „Das ist leider all zu oft nicht der Fall. Arbeit am Limit gehört in vielen Krankenhäusern zum bitteren Alltag.“ Folgen seien Stress, Burnout und „letztlich ein Absinken der Patientensicherheit“.
Deutschland sei bei der Anzahl der Patienten pro Pflegekräfte im europäischen Vergleich Schlusslicht, sagte Pauls. „Die Jamaika-Koalition darf sich in der Frage nicht aus der Verantwortung stehlen und mit dem Finger immer nur auf Berlin zeigen.“
Die Ende 2018 von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) festgelegten Personaluntergrenzen für einige Bereiche im Krankenhaus reichten nicht aus. Verbindliche Personalschlüssel seien nötig für alle Bereiche der stationären und ambulanten Pflege. „Nur so kann dem Fachkräftemangel wirksam begegnet und der Pflegenotstand beenden werden.“
Seit Jahresbeginn müssen Kliniken Mindestzahlen beim Personal einhalten. Sie gelten für Intensivstationen sowie Abteilungen für Kardiologie, Geriatrie und Unfallchirurgie. Wer zu wenig Pflegekräfte für zu viele Patienten hat, müsse Betten abbauen, hatte Spahn gesagt.
So soll in Intensivstationen in der Tagschicht eine Pflegekraft für höchstens 2,5 Patienten da sein, nachts für 3,5 Patienten. In einer zweiten Stufe ab 1. Januar 2021 soll sich tagsüber eine Pflegekraft um höchstens zwei Patienten kümmern, nachts um maximal drei.
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