Hochschulen

Deutsches Schmerzregister hat bislang 300.000 Datensätze erhoben

  • Dienstag, 20. August 2013
Uploaded: 20.08.2013 15:56:14 by mis
dpa

Jena/Dresen – Das in den vergangenen zehn Jahren von Medizinern der Uniklinik Jena aufgebaute Schmerzregister „QUIPS“ hat jetzt seinen 300.000. Datensatz erhoben – dafür beurteilte ein Patient des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden seine Schmerzen nach einer Operation. „QUIPS“ steht für „Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie“. Über 170 Kliniken bundesweit beteiligen sich daran.

Am ersten Tag nach der OP werden die Patienten gebeten, einen Fragebogen zu den funktionellen Auswirkungen ihrer Schmerzen, den Nebenwirkungen der Therapie und zur Patientenzufriedenheit auszufüllen. Gemeinsam mit einigen Angaben zu Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen des Patienten sowie zur Art des Eingriffs und zur Medikation werden die Daten dann anonymisiert an eine externe Datenbank übermittelt, dort analysiert und sofort an die teilnehmenden Kliniken zurückgemeldet. So können diese ihr Verbesserungspotential erkennen, von den guten Kliniken lernen und unmittelbar die Auswirkungen neuer Behandlungsverfahren beobachten.

Defizite erkannt
„Die Teilnahme an QUIPS hat uns geholfen, Defizite zu erkennen und daraus angepasste und optimierte Behandlungsabläufe zu entwickeln. Darüber hinaus konnte mit der Teilnahme an QUIPS und der Diskussion der Ergebnisse eine Sensibilisierung für diesen Problembereich am Klinikum erreicht werden“, sagte Rainer Sabatowski, der das Universitätsschmerzzentrum am Dresdner Uniklinikum leitet.

„Die riesige Datenbank ermöglicht uns darüber hinaus, die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsverfahren im klinischen Alltag zu beurteilen und die optimale Schmerz­therapie nach einzelnen Operationen zu identifizieren“, ergänzt Winfried Meißner, QUIPS-Koordinator aus der Jenaer Uniklinik.

Beide betonten, die Attraktivität des industrieunabhängigen Projektes, das von den anästhesiologischen und chirurgischen Fachgesellschaften unterstützt wird, lasse sich deutlich an der stetig wachsenden QUIPS-Teilnehmerzahl ablesen: Hatte QUIPS Ende 2007 31 Teilnehmer, so ist die Anzahl der teilnehmenden Kliniken inzwischen auf 173 Krankenhäuser angestiegen, darunter große private Kliniken und viele Universitätskliniken.

hil

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