DFG fördert Forschung für mehr Lungentransplantate

Bonn/Essen/Duisburg – Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen forschen daran, wie sich künftig Lungen von Patienten, die an einer Lungenentzündung gestorben sind, als Spenderorgane verwenden lassen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Vorhaben namens „Inhalation von Sphingosin als neue Behandlungsmethode bakterieller Pneumonien“ über drei Jahre mit insgesamt rund 700.000 Euro.
Laut den Wissenschaftlern wird geschätzt, dass in Deutschland jährlich zwischen 400.000 und 600.000 Menschen an einer Lungenentzündung erkranken. Rund 270.000 bis 290.000 davon müssen im Krankenhaus behandelt werden – bis zu dreizehn Prozent der Betroffenen versterben. Aufgrund der Infektion ist eine Lunge eines solchen Verstorbenen bislang nicht für eine Transplantation geeignet.
Hier setzt die Arbeitsgruppe aus Grundlagen- und klinischen Wissenschaftlern um Erich Gulbins, Markus Kamler und Christian Taube an. Sie wollen Strategien zur Beurteilung der Organqualität erproben und Behandlungstrategien zur Verbesserung der Spenderorganqualität entwickeln.
Dazu verfolgen sie den Ansatz, durch eine sogenannte Maschinenperfusion, die Zahl der als Spenderorgan verwertbaren Lungen zu erhöhen, also durch eine künstliche Durchblutung der Organe. Diese sollen so wieder transplantabel werden.
Die Forschung erfolgt zunächst im Tiermodell. „Das Ziel der Studien ist, die Basis für die Genehmigung klinischer Studien, in denen die antibakterielle Wirkung von Sphingosin klinisch getestet werden kann, zu legen“, heißt es in der Projektbeschreibung.
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