Diabetes, Nikotin und Übergewicht sind Risikofaktoren des grauen Stars
München – Auf die Auswirkungen einiger bekannter kardiovaskulärer Risikofaktoren auf die Ausbildung eines grauen Stars hat die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) aufmerksam gemacht.
„Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Zigarettenrauch und starkes Übergewicht sind wichtige Risikofaktoren, die die Trübung der Augenlinse beschleunigen, bis schließlich eine Operation nötig wird“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Sie fordert, Patienten mit einem beginnenden grauen Star müssten über diese Risikofaktoren aufgeklärt und bei der Umsetzung eines gesünderen Lebensstils unterstützt werden.
In Deutschland leiden laut DOG fast zehn Millionen Menschen an der Linsentrübung. „Der graue Star ist eine echte Volkskrankheit und der häufigste Grund für Sehbehinderung weltweit“, sagte der DOG-Präsident Thomas Kohnen. Seiner Schätzung zufolge müssen Augenärzte in Deutschland mindestens 800.000 Augen pro Jahr wegen eines grauen Stars operieren.
Dabei sei eine leichte Trübung der Augenlinse ab dem 60. Lebensjahr eine normale Alterserscheinung.„Erst wenn sich die Trübung so verstärkt, dass sie das Sehen stark beeinträchtigt, muss die getrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt werden“, sagte Kohnen, der die Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Frankfurt leitet.
Studien deuteten darauf hin, dass der Lebensstil einen wesentlichen Einfluss darauf habe, wie schnell die Trübung voranschreite. „Es ist wichtig, dass wir als Augenärzte Patienten darüber aufklären, wie sie selbst dazu beitragen können, das Fortschreiten eines grauen Stars zu vermeiden“, sagte Christian Ohrloff, Mediensprecher der DOG.
So sollte bei Menschen mit Diabetes auch zum Schutz der Augen der Blutzucker stets gut eingestellt sein. Der Verzicht auf Zigaretten wiederum schütze gleichzeitig vor Erkrankungen der Lunge oder des Herz-Kreislauf-Systems. „Auch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung können die Augen gesund halten“, so Ohrloff.
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