Diagnostikfächer betonen ihre Bedeutung
Berlin – Die ärztlichen Fachgebiete Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Laboratoriumsmedizin sowie Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie haben sich in einem neuen Dachverband Ärztlicher Diagnostikfächer (DVÄD) zusammengeschlossen. Er soll die Fächer in der Gesundheitspolitik vertreten.
„Auf unserer Diagnostik basiert die gesamte ärztliche Versorgung. Hinzu kommt die rasante Entwicklung diagnostischer Möglichkeiten“, erläuterte der Sprecher des DVÄD, Detlef Wujciak. Zugleich wies er Befürchtungen zurück, dies könne zu unübersehbaren finanziellen Belastungen führen. Es sei ja gerade die Rolle der Ärzte in der Diagnostik, Machbares aber Überflüssiges von Notwendigem zu trennen. Das sei gleichzeitig Patientenschutz und Schutz des solidarischen Gesundheitssystems.
Nicht Diagnostik ist teuer, sondern Therapie
„Wir tragen zur Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen bei: Durch frühe Erkenntnis individueller Krankheitsfaktoren ermöglichen wir eine schnelle, zielgerichtete Behandlung. Unsere Diagnostik erlaubt, moderne Therapien mit teuren spezifischen Medikamenten bezahlbar einzusetzen. Nicht Diagnostik ist teuer, sondern Therapie“, heißt es dazu in einem Positionspapier des Verbandes.
Der neue Verband fordert darin unter anderem eine „angemessene Berücksichtigung“ der Fächer in der Ausbildung von Ärzten in Studium, Famulatur und PJ. Wichtig sei weiterhin, die örtlichen und regionalen Zusammenhänge von Therapeuten und Diagnostikern zu fördern. „Überzentralisierung mindert dagegen die Qualität bei höheren Kosten“, schreibt der Verband in dem Positionspapier. Der DVÄD fordert außerdem eine wohnortnahe und flächendeckende fachärztliche Versorgung mit diagnostischen Leistungen. „Die derzeitige zu weiträumige Bedarfsplanung lehnen wir als versorgungsfeindlich ab“, schreiben die Verbände.
Der neue Dachverband betont, in einer der Kernfragen des heutigen Gesundheitssystems, der Verbindung von ambulanter und stationärer Tätigkeit, seien die diagnostischen Fachgebiete der allgemeinen Entwicklung voraus. „Die interdisziplinäre, intersektorale und teamorientierte Ausrichtung unserer Fachgebiete kann impulsgebend für die zukünftige Gestaltung der Patientenversorgung sein“, sagte Wujciak.
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