Vermischtes

Diebstahl endoskopischer Geräte weitete sich aus

  • Mittwoch, 21. Juni 2017
/sudok1, stock.adobe.com
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Berlin – Die Zahl der Diebstähle endoskopischer Geräte aus Krankenhäusern ist in den vergangenen Monaten weiter gestiegen. Darauf hat heute die Ecclesia-Gruppe hingewiesen. Demnach sind allein zwischen dem 14. Mai und dem 7. Juni dieses Jahres acht neue Diebstähle bekannt geworden.

„Wieder wurden die Endoskope am Wochenende oder in der Nacht gestohlen. Der geschätzte Schaden liegt bei cirka 2,4 Millionen Euro“, schreibt die Versicherungs­gruppe. Diese Summe beziffert laut Ecclesia nur den Wert der medizinischen Geräte, nicht den wirtschaftlichen Schaden durch den Ausfall von Untersuchungen. Seit 2014 wurde ein Schaden von fast 16 Millionen Euro verursacht (siehe Grafik).

/Grafik: Ecclesia
/Grafik: Ecclesia

Die Versicherungsgruppe weist darauf hin, dass die Täter, die der organisierten Kriminalität zuzuordnen sind, inzwischen noch professioneller vorgehen. „Wie unsere Datenaus­wertung zeigt, gibt es kaum noch regionale Grenzen. Im genannten Zeitraum waren von den Diebstählen, die nahezu zeitgleich statt­fanden, sechs Bundesländer betroffen“, heißt es. Wie die Versicherungsgruppe weiter schreibt, handelt es sich „ganz offensichtlich um Auftragsdelikte aus Südamerika“. Die Auftraggeber seien gut informiert, da die Bandenmitglieder, getarnt als Touristen, in bestimmte europäische Länder reisten und dort gezielt Krankhäuser ausspionierten.

Die Diebstähle betreffen nicht nur Deutschland, zuletzt waren laut Ecclesia mindestens elf europäische Länder von solchen Straftaten betroffen. Zuletzt habe die griechische Polizei berichtet, dass Verdächtige in Kolumbien mit mindestens vier Diebstählen in Verbindung gebracht werden. Etwa ein Drittel der gestohlenen Endoskope wurde in
Kolumbien aufgefunden.

Kliniken zu Wachsamkeit aufgefordert

Angesichts der steigenden Zahlen fordert die Ecclesia-Gruppe die Kliniken in Deutschland auf, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. „Krankenhäuser sind aus gutem Grund offene Häuser. Umso mehr ist Prävention das Gebot der Stunde“, betonte die Versicherungsgruppe.

Sie rät den Klinikbetreibern, gefährdete Bereiche mit hoher Geräte-Werthaltigkeit, in denen sich nachts und an Wochenenden kein Personal befindet, zu identifizieren. Die Gefährdungslage sollte mit dem Personal offen kommuniziert werden. Mitarbeiter sollten fremde Personen auf dem Flur ansprechen, so könne bereits eine Straftat verhindert werden. Bei Verdacht sollten Polizei und Wachdienst hinzugezogen werden.

Des Weiteren rät der Versicherer bei öffentliche Veranstaltungen zu einer erhöhten Sensibilität der Verantwortlichen und des Personals. Täter nutzten solche Gelegen­heiten zur Erkundung. Aus Sicht von Ecclesia können auch Videotechnik im Haupteingangs- und Ausgangsbereich sowie an Ausfahrten und auf Fluren – unter Einhaltung von Daten- und Mitarbeiterschutz – entscheidende Hinweise für die Strafverfolgung liefern. Kamera-Dummys hätten ebenfalls eine „nicht zu unterschätzende Abschreckungs-Wirkung.

Darüber hinaus sollten Kliniken Außenbereiche durch automatische Beleuchtungen und mit Bewegungsmeldern an den Türen sichern. Als „sicherste Präventions­maßnahme“ bezeichnet die Ecclesia-Gruppe die Installation einer Einbruch­meldeanlage.

may

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