Vermischtes

Diskussion um Förderung von Institut für Pflegewissenschaft

  • Donnerstag, 30. Mai 2024
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Berlin/Bielefeld – Der Deutsche Pflegerat appelliert an die Landesregierung Nordrhein-Westfalens, weiterhin Fördermittel für das Institut für Pflegewissenschaft (IPW) bereitzustellen.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) hatte jüngst entschieden, die institutionelle Förderung des IPW an der Universität Bielefeld zum 31. Dezember 2024 einzustellen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) kritisierte diese Entscheidung scharf.

„Das IPW ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Pflegewissenschaft in NRW. Ohne die nötigen finanziellen Mittel riskieren wir nicht nur den Verlust eines etablierten und anerkannten Instituts, sondern auch einen erheblichen Rückschritt in der Ausbildung und Forschung der Pflegewissenschaft“, betonte Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats.

Die Forderung des Deutschen Pflegerats an die Landesregierung sei klar und dringend: Die Haushaltsmittel für die Weiterförderung des IPW müssten unbedingt bereitgestellt werden. Alternativ schlägt der Pflegerat die Gründung eines Zentrums oder einer Fakultät für Pflegewissenschaft an einer Universität vor.

Trotz 30 Jahren der Akademisierung der Pflege in Deutschland sei es noch nicht gelungen, eine eigene Fakul­tät für Pflegewissenschaft zu etablieren – der Ausbau der Pflegewissenschaft stagniere. Ohne gut ausgebil­de­te Pflegefachpersonen sei aber eine umfassende Gesundheitsversorgung undenkbar. Ein etabliertes Institut wie das IPW sei dafür unverzichtbar, so der Pflegerat.

„Deutschland ist in der Pflegewissenschaft im internationalen Vergleich von jeher schwach aufgestellt. Der Wissenschaftsrat hat erst Ende letzten Jahres eindringlich die Notwendigkeit der Disziplinbildung auch in der Pflegewissenschaft formuliert, um den Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung begegnen zu können“, hieß es vom DBfK.

Wenn sich Nordrhein-Westfalen jetzt entscheide, ein renommiertes pflegewissenschaftliches Institut fallen zu lassen, mache sie das „fassungslos“, sagte Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin im DBfK. Ohne Pflege­wissenschaft werde es keine Weiterentwicklung des pflegerischen Handlungsfelds geben.

„Wir fordern die politischen Entscheidungsträger auf, das IPW zu erhalten. Statt Förderungen einzustellen, sollte die Arbeitsgruppe 6 der Fakultät für Gesundheitswissenschaften ‚Versorgungsforschung und Pflege­wissenschaft‘ massiv ausgebaut werden“, sagte Klapper.

EB/aha

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