Politik

DKG für rasche Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern

  • Freitag, 12. August 2022
/upixa, stock.adobe.com
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Berlin – Eine umgehende Verbesserung der Arbeitssituation aller Beschäftigten in den Krankenhäusern for­dert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Die gestern vorgelegte Umfrage des Marburger Bundes (MB) verdeutliche die extremen Belastungen, unter denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Klini­ken stünden, so die DKG.

Dies betreffe nicht nur die Ärzte, sondern auch Pflegekräfte und andere Beschäftigte. Zwar sei es „absolut un­abdingbar“, die Situation für alle Mitarbeitenden umgehend und schnellstmöglich verbessern – die Kranken­häuser seien aber alleine gar nicht in der Lage dazu.

„Wir brauchen echte mutige Reformschritte und verbesserte Rahmenbedingungen für die Arbeit im Kranken­haus. Die Struktur- und Finanzierungsreform und ein Projekt zur durchgreifenden Entbürokratisierung der Ar­beit im Krankenhaus müssen schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden“, betonte der DKG-Vorstandsvor­sitzende Gerald Gaß.

Die Ergebnisse der Umfrage seien „absolut nachvollziehbar“ und auch ein Ergebnis eines mehr als zehnjähri­gen Prozesses, in dem die „Kontrollbürokratie und die Misstrauenskultur als Instrument des kalten Struktur­wandels“ genutzt werden. Bislang zeige sich hier auch unter der neuen Bundesregierung keine Änderung.

Dabei könne die Politik beispielsweise bezüglich der Bürokratie sogar kurzfristig für spürbare Entlastung sor­gen. Um die schleppende Digitalisierung voranzutreiben, bräuchten die Krankenhäuser die entsprechenden Investitionsmittel.

Die Bundestagsabgeordnete Tina Rudolph (SPD), ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss und selbst Ärztin, sprach in einem Statement zur MB-Umfrage bezüglich des Zurückschraubens von Dokumentation und Verwaltungstätigkeiten von einem „berechtigten Anliegen“. Insbesondere die Digitalisierung könne hier einen Beitrag leisten, müsse aber „besser laufen“.

Das laut der Umfrage ein Viertel der Krankenhausärzte über eine berufliche Neuorientierung nachdenken, sei „beunruhigend“, so Rudolph. Neben der Digitalisierung treibe man seitens der Politik auch die Möglichkeiten zur Delegation von Leistungen voran – diese könnten für weitere Entlastung sorgen.

„Keine gute Idee“ seien Einsparungen im Personalbereich und Stellenabbau durch die Krankenhäuser, da diese für weitere Arbeitszeitverdichtungen verantwortlich zeichnen würden. Einen solchen Stellenabbau hat es aber, so die Ergebnisse der MB-Umfrage, in den zurückliegenden zwei Jahren gegeben. 34 Prozent der Be­frag­ten, in Krankenhäusern privater Trägerschaft sogar 51 Prozent, gaben Stellenstreichungen für ihr Haus an.

EB/aha

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